Neue Aufbaukonzepte bei Transportern gefragt Teilnehmer des AMZ-Kooperationforums diskutierten Anforderungen an innovative N1-Schnittstelle

Johannes Miunske
Johannes Miunske stellte neue elektronische Komponenten für den Nutzfahrzeugbereich vor. (Foto: Ina Reichel)
28.07.2017 | Redaktion Autoland

Wie die rund 70 im Nutzfahrzeugaufbau tätigen sächsischen Unternehmen von der stark wachsenden Klasse für den Stadt- und Verteilerverkehr, dem sogenannten N1-Segment, profitieren können, lotet das AMZ-Arbeitsforum Nutzfahrzeuge mit einem neuen Format aus. Zum Kooperationsforum „Neue Aufbaukonzepte im N1 Nutzfahrzeugbau“ am 14. Juni 2017 kamen rund 60 Teilnehmer aus Sachsen und dem weiteren Bundesgebiet nach Dresden.

Einen Überblick über den aktuellen Stand und die Rahmenbedingungen bei Transportern und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen gab Prof. Dr. Martin Wittmer von der HTW Dresden, dessen Professur für Fahrzeugkonstruktion/Nutzfahrzeugtechnik die Veranstaltung fachlich begleitete.

Dass die Herausforderungen emissionsarme Antriebe, Digitalisierung und autonomes Fahren zugleich Treiber für eine neue Aufbauerschnittstelle sind, verdeutlichte Dr. Jan Schubert von der EBF Dresden GmbH. Im Gegensatz zum heutigen klassischen Fahrgestellfahrzeug biete ein Triebkopf mit vertikaler Schnittstelle hinter dem Fahrerhaus Möglichkeiten für eine Modulbauweise, z. B. mit Achsmodul, Heckmodul, Kranmodul, Werkzeugkiste, Schlafbox und Bauräumen im Unterflurbereich. Damit sei eine Aufbau-Vielfalt wie bisher möglich.

Die weiteren Vorträge, u. a. von Vertretern des Kommunalfahrzeugherstellers FAUN, des Aufbauherstellers Al-Ko, des Elektronikspezialisten Miunske und des Anwenders fox Courier, sowie die Publikumsdiskussion verdeutlichten, dass innovative und nutzerfreundliche Triebkopflösungen gefragt sind, deren Entwicklung und Fertigung jedoch nicht ohne die Fahrzeughersteller zu realisieren sei. AMZ hatte bereits im Vorfeld der Veranstaltung Kontakt zu mehreren OEM aufgenommen und deren Interesse an diesem Thema signalisiert bekommen.

Neben rein technischen Erfordernissen beeinflussen ebenso die Genehmigungsverfahren und Regelwerke stark die Arbeit von großen wie kleinen Fahrzeugaufbauern. Insbesondere Kfz-Betriebe im Handwerk stellen diese Ansprüche vor große Herausforderungen. Sich auf Nischen zu spezialisieren, sei eine Chance, wie Lars Böhmer vom Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik e. V. betonte.

Eine Kontaktbörse zwischen OEM und Aufbauern zu initiieren, einen Ratgeber für Fahrzeuggenehmigungen zu erstellen sowie mehrere technische Aufgabenstellungen identifizierten die Teilnehmer als Themen für die weitere Zusammenarbeit.

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