Autoland Sachsen mit ungebrochener Anziehungskraft Milliardeninvestitionen von deutschen und ausländischen Global Playern in Zukunftstechnologien

Bosch errichtet Hightech-Chipfabrik in Dresden.
Für rund eine Milliarde Euro errichtet Bosch eine Hightech-Chipfabrik in Dresden. (Foto: Bosch)
04.07.2017 | Redaktion Autoland

Die Anziehungskraft des Autolandes Sachsen mit seinen Fachkräften, mit der über 100-jährigen Erfahrung im Straßenfahrzeugbau sowie mit der Fähigkeit, sich zukünftigen Herausforderungen zu stellen und neue Entwicklungen voranzutreiben, ist weiter ungebrochen, wie jüngste Entscheidungen zeigen.

Bosch investiert Rekordsumme

Die wohl bedeutendste Nachricht kam in diesem Zusammenhang vom welt­weit größten Automobilzulieferer Bosch. Der Stuttgarter Konzern plant in Dresden die Errichtung einer Hightech-Chipfabrik auf Basis der 300-mm-Technologie und investiert dafür die Rekordsumme von rund einer Milliarde Euro in der über 130-jährigen Unternehmensgeschichte. Am sächsischen Standort sollen ab Ende 2021 Halbleiter für die wachsenden Anwendungen in der Mobilität wie das automatisierte und vernetzte Fahren sowie dem Internet der Dinge gefertigt werden. Damit sind bis zu 700 neue Arbeitsplätze verbunden. 2016 hatte jedes neu ausgelieferte Auto weltweit im Schnitt mehr als neun Chips von Bosch an Bord, z. B. für das Auslösen eines Airbags.
Für eine weitere automobile Zukunftstechnologie legte Daimler im Mai 2017 den Grund­stein in Kamenz. Bei der hundertprozentigen Tochter ACCUMOTIVE entsteht mit einer Investition von rund 500 Millionen Euro bereits die zweite Fabrik für Lithium-Ionen Batterien an diesem Standort. Mitte 2018 soll dieses Werk in Betrieb gehen. Die Investition in Sachsen ist wichtiger Bestandteil der Elektrooffensive von Daimler. Von Kamenz aus werden sowohl Batterien für Elektro- und Hybrid-Pkw als auch für Nutzfahrzeuge geliefert.

Beijing WKW Automotive plant Werk für Premium-Elektroautos

In unmittelbarer Nähe von Kamenz plant der chinesische Automobilzulieferer Beijing WKW Automotive ein Werk für Premium-Elektroautos. Rund 1,13 Milliarden Euro sollen in Rothenburg/Oberlausitz in die Delon Automotive GmbH investiert werden und über 1000 Arbeitsplätze entstehen. Rothenburg konnte sich im Wettbewerb mit Standorten im Süden Deutschlands, Thüringens und Sachsen-Anhalts durchsetzen.

Johnson Controls Werk Zwickau produzierte 40-millionste AGM-Batterie

Mitarbeiter Jürgen Ahnert (r.) übergibt die 40millionste bei Johnson Controls Zwickau produzierte AGM-Batterie an Werkleiter Matthias Horn.

Mitarbeiter Jürgen Ahnert (r.) übergibt die 40millionste bei Johnson Controls Zwickau produzierte AGM-Batterie an Werkleiter Matthias Horn. (Foto: Ina Reichel)

Neben Investitionen in neue Antriebe steht Sachsen ebenso für die effiziente und emissionsarme Weiterentwicklung der noch mindestens ein bis zwei Jahrzehnte vorherrschenden verbrennungsmotorischen Antriebe. Dazu leistet das Johnson Controls Werk Zwickau einen entscheidenden Anteil. Hier lief im Mai die 40-millionste AGM-(Absorbent Glass Mat)-Batterie vom Band. Der Bedarf an AGM-Batterien steigt global, denn sie sind das Herzstück von Start-Stopp-Fahrzeugen. Bis zum Jahr 2020 werden 82 Prozent aller Neufahrzeuge in der EU mit der Start-Stopp-Technologie ausgerüstet sein. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, baut Johnson Controls als weltweit größter Hersteller von Autobatterien die Produktion an seinen Standorten stetig aus. AGM-Batterien, wie sie in Zwickau produziert werden, bieten eine mehr als dreimal höhere Zyklenfestigkeit im Gegensatz zu konventionellen Batterien. Im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen können bis zu fünf Prozent Kraftstoff gespart werden. Um auf die steigende Nachfrage nach AGM-Batterien zu reagieren, plant Johnson Controls, die Produktionskapazität von 17 Millionen in 2016 auf 50 Millionen in 2020 zu verdreifachen.

Franci SpA expandiert in Sachsen

Auch ein Großwerkzeugbauer für die Automobilindustrie hat sich für seine Expansion Sachsen ausgesucht. Im erzgebirgischen Grünhain-Beierfeld investiert das italienische Unternehmen Franci SpA in einem ersten Schritt sechs bis sieben Millionen Euro in Gebäude und Technik. Das Unternehmen beliefert nahezu alle in Deutschland ansässigen Automobilhersteller mit Werkzeugsätzen für Außenhautteile und rückt durch die Standortentscheidung näher an seinen wichtigsten Markt heran.

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