Doppelte Kapazität für e-Golf aus Sachsen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (rechts), Wirtschaftsminister Martin Dulig (Mitte) und Manufaktur-Mitarbeiter Detlef Schwantke gaben am 5. März 2018 den symbolischen Startschuss zur Verdoppelung der e-Golf-Produktion von 36 auf 72 Fahrzeuge.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (rechts), Wirtschaftsminister Martin Dulig (Mitte) und Manufaktur-Mitarbeiter Detlef Schwantke gaben am 5. März 2018 den symbolischen Startschuss zur Verdoppelung der e-Golf-Produktion von 36 auf 72 Fahrzeuge. (Foto: Volkswagen)
06.03.2018 | Redaktion Autoland

Volkswagen verdoppelt die Produktionskapazität für den e-Golf in der Gläsernen Manufaktur Dresden. Dafür erfolgte am 5. März 2018 der symbolische Start. Nach einer schrittweisen Steigerung sollen von Mitte April an täglich 72 Fahrzeuge gebaut werden.

Grund für die Einführung einer zweiten Schicht ist die steigende Nachfrage nach dem Elektrofahrzeug, die zugleich Beschäftigung sichert. Im Zuge der Produktionsausweitung wird ein Großteil der Fertigungsmitarbeiter, die bislang zumeist an benachbarten Produktionsstandorten in Zwickau und Chemnitz eingesetzt waren, wieder in Dresden tätig sein. Gefertigt wird in der Manufaktur künftig von 6 bis 22 Uhr. Hinzu kommt ein neues Angebot für die Besucher: Ein „Langer Donnerstag“ wird eingeführt, Führungen durch die Gläserne Manufaktur werden dann auch in den Abendstunden angeboten. In den kommenden Wochen plant die Gläserne Manufaktur eine weitere Ausweitung ihrer Öffnungszeiten.

„Mit der Verdopplung der Produktion gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt für Dresden und das Autoland Sachsen“, betonte Prof. Dr. Siegried Fiebig, Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen: „Wir bereiten so auch die Elektro-Offensive der Marke Volkswagen vor, die ab 2020 mit den ersten  Fahrzeugen auf der Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) in Zwickau gezündet wird. Die Gläserne Manufaktur wird davon partizipieren und hat damit eine klare Perspektive als Center of Future Mobility.“

Anwesend beim Start der Kapazitätserhöhung waren Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Wirtschaftsminister Martin Dulig. Kretschmer verwies darauf, dass der Freistaat für die Elektromobilität und für intelligente Verkehrssysteme gut aufgestellt sei und erklärte: „Der Freistaat wird diese Entwicklung zu mehr Elektromobilität auch weiterhin unterstützen. Schließlich gibt es für den Wirtschaftsstandort Sachsen gerade in diesem Bereich große Chancen.“ Die steigende Nachfrage nach dem e-Golf und die Verdopplung der Produktion in Dresden beweise, dass Volkswagen in Sachsen auf dem richtigen Weg sein, so Dulig. Er führte fort: „Die kürzlich bekanntgegebene Entscheidung des Unternehmens, die Produktion im Zwickauer Fahrzeugwerk 2019/20 komplett auf E-Autos umzustellen, war zukunftsweisend und hat gezeigt, dass Sachsen der Standort für E-Mobilität in Deutschland ist. Wir sind das Bundesland, wo Zukunftstechnologie nicht nur geplant, sondern schon praktisch umgesetzt wird. Und das mit großem Erfolg, wie man am Beispiel der Gläsernen Manufaktur in Dresden und dem e-Golf sehen kann.“

Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert betonte die Kooperation mit VW für die Mobilität von morgen: „Ein Schwerpunkt ist das Thema Elektromobilität. Die steigende Nachfrage nach E-Fahrzeugen zeigt, dass unsere gemeinsame Strategie richtig ist. Um diese Entwicklung weiter zu begünstigen, investiert die Landeshauptstadt Dresden aktuell in den Aufbau einer stadtweiten Schnellladeinfrastruktur. Und was mich besonders freut: Mit der Produktionssteigerung kehren fast alle Mitarbeiter wieder an ihren Arbeitsplatz in der Gläsernen Manufaktur, dem Center of Future Mobility, zurück.“

Der Manufaktur-Betriebsratsvorsitzende Thomas Aehlig sagte: „Der Start in das Zweischichtsystem ist auch das Verhandlungsergebnis mit dem Management im letzten Jahr. Zudem haben wir die Zusicherung einer nachhaltigen Auslastung des Standorts über den aktuellen e-Golf hinaus erreicht. Gemessen an der Ausgangsposition nach dem Stopp der Phaeton-Fertigung ist das eine großartige Entwicklung, für die wir uns nicht umsonst stark gemacht haben. Dadurch können fast alle Mitarbeiter wieder am Standort Dresden eingesetzt werden. Allen anderen wurde die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung an anderen VW-Standorten angeboten.“

Ein Hauptgrund für die Produktionssteigerung ist der Erfolg des Volkswagen Umwelt- und Zukunftsprogramms in Deutschland. Kunden, die ein älteres Dieselfahrzeug der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 verschrotten, erhalten attraktive Umwelt- und Zukunftsprämien bei der Anschaffung eines sauberen und effizienten Neu- oder Jahreswagens von Volkswagen. Bisher haben bereits mehr als 100.000 Kunden davon Gebrauch gemacht. Wenn sie sich für einen modernen und umweltfreundlichen e-Golf entscheiden, erhalten sie Prämien in Höhe von 11.760 Euro (inkl. 2.000 Euro staatlicher Umweltbonus). Der e-Golf, im „Neuen Europäischen Fahrzyklus“ (NEFZ) mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern, hatte in den vergangenen Monaten bei den Elektrofahrzeugen auch in Deutschland einen Spitzenplatz inne.

Zudem war der e-Golf 2017 im Vorreitermarkt für Elektromobilität – Norwegen –  das meistverkaufte Fahrzeug. Dort hat sich die Elektromobilität durch ein entschlossenes Vorgehen des Staates, seiner Kommunen, der Stromversorger und der Fahrzeughersteller zu einer der bei Kunden beliebtesten Antriebsformen entwickelt. Im Elektroauto-Musterland Norwegen belief sich der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge 2017 auf mehr als 50 Prozent.

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