Nachhaltigkeit führt zum Erfolg

Peter Weber/Vorsitzender der Geschäftsführung FEP Fahrzeugelektrik Pirna GmbH & Co. KG, Peter Nothnagel/Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Dr. Volker Kölln/Geschäftsführer Liacon GmbH (v. l.) mit neuen Spritzgussteilen, die die Firma FEP fertigt und in die ganze Welt exportiert.
Peter Weber/Vorsitzender der Geschäftsführung FEP Fahrzeugelektrik Pirna GmbH & Co. KG, Peter Nothnagel/Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Dr. Volker Kölln/Geschäftsführer Liacon GmbH (v. l.) mit neuen Spritzgussteilen, die die Firma FEP fertigt und in die ganze Welt exportiert. (Foto: WFS/André Wirsig)
23.04.2018 | Redaktion Autoland

Sachsens Wirtschaftsförderer erzielten 2017 bei Unternehmens-Ansiedlungen und -Erweiterungen ein Rekordergebnis. Mit einer Investitionssumme von 1,45 Milliarden Euro und 1807 neu geschaffenen Arbeitsplätzen wurden neue Höchstwerte seit 2010 erreicht, wie Peter Nothnagel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), auf der WFS-Bilanzpressekonferenz beim Automobilzulieferer FEP Fahrzeugelektrik Pirna verkündete.

Das größte Projekt umfasst mit einer Milliarde Euro die Ansiedlung von Bosch. Das Unternehmen errichtet in Dresden eine Halbleiterfertigung für Hightech-Sensoren, die u. a. für automobile Anwendungen genutzt werden. Hinter den insgesamt 19 Ansiedlungen bzw. Erweiterungen stehen 15 Investoren aus Deutschland, zwei aus Südkorea sowie jeweils einer aus den USA und Kanada. Mit je fünf Projekten in Mobilität und Mikroelektronik sowie vier im Maschinen- und Anlagenbau dominieren drei sächsische Kernbranchen.

Energiespeicher-Spezialist investiert 50 Millionen Euro

Zu den technologieorientierten Unternehmen, die auf ein Engagement in Sachsen setzen, gehört der Energiespeicher-Spezialist Liacon. Das Hightech-Unternehmen mit Sitz in Itzehoe/Schleswig-Holstein stellt Hochleistungs-Energiespeicher auf Basis großformatiger Lithium-Titanat-Polymer-Zellen her. Das Unternehmen investiert 50 Millionen Euro in den Kauf und Umbau einer bestehenden Fabrik in Ottendorf-Okrilla. Liacon möchte dort bis Mitte 2018 die größte Zell- und Modul-Fertigung ihrer Art in Europa aufbauen. In diesem Zusammenhang entstehen bis zu 160 neue Arbeitsplätze. Liacon folgt damit den Marktentwicklungen, die vom Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem erhöhten Strombedarf durch die Kommerzialisierung der E-Mobilität sowie von Hybridantrieben geprägt sind. Geschäftsführer Dr. Volker Kölln betonte, dass die bei Forschungspartnern und Zulieferern vorhandene Kompetenz in Bezug auf Energiespeichertechnologien und die guten Fachkräfte wesentliche Argumente für das Engagement in Sachsen sind.

Die Leistungsstärke des sächsischen Wirtschaftsstandorts widerspiegelt sich auch in der Zahl der Ansiedlungs- und Erweiterungsanfragen bei der WFS, die 2017 um fast ein Viertel zulegten. „Wir blicken auf ein Jahr nachhaltiger und besonders erfolgreicher Arbeit für die sächsische Wirtschaft zurück“, sagt WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel. „Unsere Akquisetätigkeit basiert auf zwei wichtigen Säulen: Zum einen, neue Investoren nach Sachsen zu holen und am Standort zu verwurzeln. Und zum anderen, in Sachsen ansässige Unternehmen kontinuierlich bei ihrer Entwicklung und beim Wachstum zu unterstützen. Beides ist geprägt vom Gedanken der Nachhaltigkeit. Denn eine nachhaltige Wirtschaftsförderung mit Weitblick stärkt nicht nur die sächsische Wirtschaft dauerhaft, sondern auch den gesamten Freistaat.“

Wachstum bei Absatz- und Kooperationsförderung

Auch für einen weiteren WFS-Kernbereich war 2017 ein Jahr des Wachstums: Absatzförderung und Kontaktanbahnung. So betreuten die Mitarbeiter der WFS im vergangenen Jahr insgesamt 1118 Unternehmen und FuE-Einrichtungen (zum Vergleich 2016: 1008 Kundenbetreuungen; 2015: 923). „Die Zahl spricht für sich. Sie zeigt, dass die WFS – gemeinsam mit den Partnern der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) – die Schlüsselfunktion im Freistaat einnimmt, um sächsischen Akteuren den Weg auf internationales wirtschaftliches Parkett zu ebnen bzw. sie bei ihren Schritten auf globalen Märkten zu unterstützen. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftebedarfs im Freistaat werden Investoren, welche gutbezahlte Arbeit und große, langfristige Aufträge nach Sachsen bringen, immer wichtiger“, betont Wirtschaftsminister und WFS-Aufsichtsratsvorsitzender Martin Dulig.

FEP nutzt WFS-Angebote global und lokal

Beispielhaft für die von der WFS nachhaltig im Bereich Absatz/Kooperationen unterstützten Unternehmen ist die FEP Fahrzeugelektrik Pirna. Bei dem globalen Hersteller von Steckverbindungen, Schaltelementen und Kunststoffteilen für die Automobilindustrie mit aktuell 680 Mitarbeitern in Sachsen und am Standort in China stehen die Zeichen auf Wachstum. „Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH und die FEP verbindet eine langjährige und intensive Zusammenarbeit“, sagt Peter Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung von FEP. Schon 1999 nahm FEP, unterstützt von der WFS, die Märkte USA, Ungarn und Frankreich in den Fokus. Eines der jüngsten gemeinsamen Projekte – im September 2016 nahm Weber an einer Delegationsreise des sächsischen Ministerpräsidenten nach Mexiko und Kuba teil und traf dort u. a. den mexikanischen Wirtschaftsminister. „Die Unternehmerreise hat uns als Unternehmen einen großen Schritt nach vorn gebracht bei der Lokalisierung eines Produktionsstandortes in Monterrey, der nun in diesem Jahr umgesetzt und unsere Präsenz in dieser Region verstärken wird“, berichtet Weber. Zudem hätten sich langjährige Geschäftsbeziehungen nach Japan, inklusive zahlreicher Besuche japanischer Unternehmensvertreter in Pirna, ebenfalls durch WFS-organisierte Unternehmerreisen ergeben. Ende des Jahres nimmt Peter Weber erneut an einer Unternehmerreise mit dem sächsischen Wirtschaftsminister und der WFS teil. Diesmal ist Vietnam das Zielland. „Hier verspreche ich mir neue Impulse für den Markt in Südostasien.“

Für FEP funktioniert die Zusammenarbeit mit der WFS nicht nur international. „Auch im Bereich Netzwerkarbeit und im Erkennen und Umsetzen von Technologiethemen ist man gemeinsam immer stärker“, meint Peter Weber. So hielt er im März 2017 auf der von der WFS organisierten Zuliefererkonferenz, auf der es um die Digitalisierung von Wertschöpfungsketten über Unternehmensgrenzen hinweg ging, einen Impulsvortrag und war Teilnehmer der Podiumsdiskussion bei der GMIS-Roadshow zum Thema „Industrie 4.0 – Zusammenarbeit von OEM und KMU“. „Solche Veranstaltungen sind für uns eine wunderbare Gelegenheit, regionale Akteure und mögliche Kooperationspartner zu treffen. Für uns sind neben der internationalen Orientierung auch der Auf- und Ausbau regionaler Netzwerke und Wertschöpfungsketten wichtige Faktoren für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Erfolg“, erklärt Weber.

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