AMZ: Zukunftsinvestitionen statt Kaufprämien

Das sächsische Netzwerk AMZ unterstützt den Vorschlag eines Bonus-Programms für Zukunftsinvestitionen bei Autoherstellern und Zulieferern. Das sei nachhaltiger als eine Kaufprämie.
Das sächsische Netzwerk AMZ unterstützt den Vorschlag eines Bonus-Programms für Zukunftsinvestitionen bei Autoherstellern und Zulieferern. Das sei nachhaltiger als eine Kaufprämie. (Foto: IAV)
06.05.2020 | Redaktion Autoland

Das sächsische Automobilzuliefernetzwerk AMZ setzt auf ein langfristig wirksames Bonus-Programm für Zukunftsinvestitionen bei Automobilherstellern und Zulieferern statt auf Kaufprämien. Es unterstützt damit den Vorstoß von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig.

Der Nutzen einer Neuwagenprämie sei allenfalls ein zeitlicher Vorzieheffekt, welcher den OEM, im Übrigen nicht nur den deutschen OEM, und deren Händlern kurzfristig Liquidität bringt, heißt es in einer Pressemitteilung des Netzwerks. Für die Zulieferindustrie wird eine Kaufprämie nicht nachhaltig wirken. Dies zeigen die Daten aus der Abwrackprämie 2009/2010. Damit ist der Nutzen für die Branche sehr überschaubar, bei gleichzeitig hohem finanziellem Aufwand dafür.

Viel weiter gedacht ist da der Vorschlag, ein langfristig wirksames Bonus-Programm für Zukunftsinvestitionen für die Autohersteller und deren Zulieferer aufzulegen. Derartige Instrumente unterstützen gezielt die Zukunftsfähigkeit der Branche nach der Krise und unterstützen den sowieso notwendigen Strukturveränderungsprozess innerhalb der Automobilindustrie. Mit Förderungen, ähnlich der einzelbetrieblichen Förderung über das GRW-Programm, haben viele Unternehmen in Sachsen sehr gute Erfahrungen gemacht. Die GRW-Förderung war ein Erfolgsmodell. Sie trägt einen wesentlichen Anteil am guten Wachstumskurs der sächsischen Wirtschaft in der Nachwendezeit. Allerdings sind in den letzten Jahren die Fördersätze gesunken und die Förderregionen in Sachsen weiter eingeschränkt.

Nach der im Juni 2019 gemeinsam mit dem CATI – Chemnitz Automotive Institute vorgelegten Studie „Transformationsprozess in der sächsischen Automobilzulieferindustrie aufgrund der Umstellung auf die Produktion von Elektrofahrzeugen“ erklärte AMZ bereits die Notwendigkeit einer Förderstrategie für die Zulieferer in Sachsen. Umso mehr wird jetzt der Vorstoß des sächsischen Wirtschaftsministers begrüßt.

Stichwort AMZ

Die 160 Mitglieder (Stand Februar 2020) repräsentieren einen Umsatz von insgesamt 3,07 Milliarden Euro und mehr als 20.000 Arbeitsplätze. Sie sind an 1.341 Standorten in Deutschland und 612 Standorten im Ausland aktiv. Neben Zulieferern gehören ebenso Maschinenbauer, Industriedienstleister sowie Institutionen aus der automobilen Forschung und Entwicklung zum Netzwerk. AMZ generiert durch Fach- und Brancheninformationen und der Zusammenarbeit in konkreten Projekten bei den Mitgliedern eine Steigerung der Innovationsfähigkeit und -geschwindigkeit, schafft Kundenzugänge und minimiert Marktrisiken. AMZ ist Kern der insgesamt 815 sächsischen Unternehmen, die Wertschöpfung für die Automobilindustrie erbringen.

www.amz-sachsen.de
www.e-JIT.de
www.sensorik-sachsen.de

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