BMW testet Brennstoffzellen-Lkw

BMW testet Brennstoffzellen-Lkw
BMW testet Brennstoffzellen-Lkw in der Logistik zwischen Leipzig, Landsberg und Nürnberg. Foto: BMW
20.02.2025 | Redaktion Autoland

Erstmals kommen damit im Serienbetrieb für die deutsche Automobilproduktion wasserstoffbetriebene Lkw zum Einsatz. „Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein, um Erfahrungen im Serienbetrieb zu erlangen und diese wichtige Technologie weiter voranzutreiben“, sagt Michael Nikolaides, Leiter Produktionsnetzwerk und Logistik BMW Group.

Zwei von 16 in Europa geförderten Lkw fahren für BMW

Das H2Haul-Projekt verfolgt das Ziel, Wasserstoff-Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb praxisnah zu testen und ihren Beitrag zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs zu untersuchen. Damit soll der Weg für die Kommerzialisierung von Brennstoffzellen-Lkw in Europa geebnet werden. Gefördert durch die Clean Hydrogen Partnership, kommen insgesamt 16 Lkw in verschiedenen europäischen Ländern zum Einsatz. Zwei davon fahren in Deutschland in der BMW-Logistik.

Zusätzlicher Einsatz von H2-Verbrennungsmotoren-Lkw im HyCET Projekt

Neben der Beteiligung am H2Haul-Projekt hat BMW als Konsortialführer auch das Forschungsprojekt HyCET zur Erprobung von Lkw mit H2-Verbrennungsmotoren initiiert. Hier sollen in Zukunft zwei 40-Tonnen-Lkw sowie ein 18-Tonnen-Lkw für BMW fahren. Verbundpartner in diesem vom Bund geförderten Projekt sind DHL, Volvo Trucks, Deutz, KEYOU und TotalEnergies. Durch die gleichzeitige Erprobung von H2-Brennstoffzellen und H2‑Verbrennungsmotoren verfolgt BMW auch in der Transportlogistik konsistent den Ansatz der Technologieoffenheit. Im Vergleich zur Brennstoffzelle hat der Verbrennungsmotor zwar einen höheren Verbrauch, kann aufgrund der Ähnlichkeit zum Dieselmotor aber mit geringeren Produktionskosten punkten. Durch die besonders geringen Emissionen, welche durch das Verbrennen von Wasserstoff entstehen, gelten die H2-Verbrenner gemäß EU-Verordnung zudem als Zero-Emission-Fahrzeuge. Sowohl H2-Brennstoffzellen-Lkw als auch Lkw mit H2‑Verbrennungsmotoren kommen auf der gleichen Strecke zum Einsatz. Im Vergleich der beiden Antriebstechnologien soll der bestmögliche Einsatzbereich der jeweiligen Technologie für BMW gefunden werden.

Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auch in der Intralogistik in Leipzig

Das Werk Leipzig hat in der BMW Group bereits seit Jahren eine Vorreiterrolle beim Einsatz von Wasserstoff in der Logistik. 2013 entstand die erste Indoor-Wasserstoff-Tankstelle Deutschlands auf dem Leipziger Werksgelände. Gabelstapler und Routenzüge für die interne Werkslogistik können dort betankt werden. Gut zehn Jahre später besitzt das Werk Leipzig mit brennstoffzellenbetriebenen Flurförderfahrzeugen eine der größten Flotten in Europa. Fünf Wasserstofftankstellen befinden sich heue auf dem Werksgelände, die neueste ermöglicht erstmals voll automatisierte Tankvorgänge.

Einsatz von flexiblen Wasserstoff-Brennern in der Lackiererei

Als weltweit erstes Automobilwerk setzt das BMW-Werk Leipzig in seiner Lackiererei eine neu entwickelte Brennertechnologie ein. Sie ist sowohl für Erdgas auch für Wasserstoff ausgelegt. Derzeit kommen fünf bivalente, wasserstofffähige Brenner bei der Kontrastdachlackierung des Mini Countryman zum Einsatz. Weitere Brenner der Lackiererei werden sukzessive umgerüstet, so dass sie langfristig mit Wasserstoff arbeiten. Damit ist das Leipziger Werk Vorreiter in der Automobilbranche und geht weitere Schritte in Richtung Reduzierung der CO2‑Emissionen.

2028 erstes wasserstoffbetriebenes BMW-Serienmodell

BMW setzt auch im Produktsektor auf Wasserstoff. Der Automobilhersteller will 2028 das erste wasserstoffbetriebene Serienmodell auf den Markt bringen. Es wird nahtlos in das bestehende Fahrzeugportfolio integriert. Das bedeutet, dass BMW ein bestehendes Modell zusätzlich in einer Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebsvariante anbietet. Der Hersteller sieht die FCEV-Technologie ausdrücklich als Ergänzung zu den bereits etablierten Antriebstechnologien wie Batterie-Elektrofahrzeuge (BEV), Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEV) und Verbrennungsmotoren (ICE). Da die FCEV-Technologie ebenfalls eine Form der Elektromobilität darstellt, erweitert sie das Portfolio an emissionsfreien Antriebslösungen für die Kunden.

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