Bundespräsident würdigt E-Auto-Werk Zwickau als industriellen Leuchtturm

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2.v.r.) informierte sich bei einem Besuch des VW-Werkes Zwickau über die Vorreiterrolle des Standortes bei der Transformation der Automobilindustrie.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2.v.r.) informierte sich bei einem Besuch des VW-Werkes Zwickau über die Vorreiterrolle des Standortes bei der Transformation der Automobilindustrie. (Foto: Volkswagen)
24.06.2021 | Redaktion Autoland

Hoher Gast im VW-Werk Zwickau: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am 23. Juni 2021 das erste E-Auto-Werk des Automobilherstellers und traf mit dem VW-Konzern-Chef Herbert Diess, dem VW-Marken-Chef Ralf Brandstätter sowie der Geschäftsführung und dem Betriebsrat von Volkswagen Sachsen zusammen. Steinmeier informierte sich insbesondere über die Rolle des ostdeutschen Standorts als Vorreiter der Transformation.

Der Bundespräsident würdigte das Werk Zwickau zudem als einen industriellen Leuchtturm Ostdeutschlands. Das Werk wird derzeit für 1,2 Milliarden Euro als erstes großes Fahrzeugwerk komplett auf die Fertigung von Elektroautos umgebaut. Rund 8.000 Mitarbeiter wurden in Zwickau mit umfassenden Schulungsmaßnahmen fit für die E-Mobilität gemacht. Die Transformation des Standorts soll planmäßig Ende des Jahres abgeschlossen werden.

Steinmeier besichtigte unter anderem die Montagelinie von ID.3 und ID.4, den ersten Modellen einer vollkommen neuen E-Auto-Generation. Auf dem Programm standen die Batterie-Vormontage und die sogenannte „Hochzeit“, bei der Fahrwerk und Karosserie zusammengefügt werden. Darüber hinaus stellten Auszubildende von Volkswagen Sachsen ihren „Wörthersee“-ID.3 vor. Dabei handelt es sich um ein Sondermodell des ID.3, das die jungen Mitarbeiter im Rahmen ihrer Ausbildung selbst konzipiert und aufgebaut haben.

Herbert Diess betonte, dass Zwickau den Wandel zur E-Mobilität vor allen anderen gewagt. „Heute ist der Standort Vorreiter der europäischen Mobilitätswende. Das Beispiel Zwickau zeigt, dass die Transformation eine Chance für Deutschland ist. Wir können bei der E-Mobilität eine Führungsrolle übernehmen, wenn Politik und Unternehmen jetzt an einem Strang ziehen. Insbesondere beim Ausbau der Ladeinfrastruktur, bei der Batteriefertigung und der Energiewende muss noch mehr getan werden.“

Stefan Loth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH, verwies darauf, dass der frühe Mut zur E-Mobilität jetzt belohnt werde: „Die E-Mobilität boomt, das Werk arbeitet dauerhaft an der Kapazitätsgrenze. Wir beschäftigen uns hier bereits mit der Frage, ob und wie man die Kapazitäten noch weiter ausbauen kann. Das zeigt: Die Zukunft gehört der E-Mobilität.“

Der VW-Konzern verfolgt die wohl umfassende E-Offensive der globalen Automobilindustrie. In den kommenden fünf Jahren investiert das Unternehmen rund 35 Milliarden in die Entwicklung und Produktion von neuen E-Fahrzeugen. Die E-Offensive ist ein zentraler Baustein für die umfassende Dekarbonisierung des Unternehmens: Bis spätestens 2050 will der Konzern bilanziell klimaneutral sein.

Zwickau spielt für den Systemwechsel in Richtung E-Mobilität eine Schlüsselrolle: Es ist die erste große Autofabrik, die komplett auf die Elektromobilität umgerüstet werden. Die Umstellung erfolgt seit 2018 schrittweise und im laufenden Betrieb. Aktuell laufen mehr als 1.000 E-Autos pro Tag vom Band, die Kapazität soll im Laufe des Jahres weiter auf bis zu 1.400 E-Autos pro Tag steigen.

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