Digitalisierungs-Hürden ohne „Sturzgefahr“ nehmen

Mit einem neuen Bildungsangebot qualifiziert die TUCed Digitalisierungsmanager, die fachlich und organisatorisch in der Lage sind, Digitalisierungsprojekte mit einer deutlich über Software-Integration hinausreichenden Kompetenz abteilungsübergreifend zu planen und zu realisieren.
Mit einem neuen Bildungsangebot qualifiziert die TUCed Digitalisierungsmanager, die fachlich und organisatorisch in der Lage sind, Digitalisierungsprojekte mit einer deutlich über Software-Integration hinausreichenden Kompetenz abteilungsübergreifend zu planen und zu realisieren. (Foto: TUCed | Dreamstime)
07.02.2020 | Redaktion Autoland

Die TUCed startet einen Qualifizierungslehrgang für Digitalisierungsmanager. Das neue Angebot geht deutlich über Vermittlung von IT-Kompetenz hinaus.

Vielen Unternehmen ist bewusst: Ohne Digitalisierung läuft zukünftig kein Geschäft. Doch die Scheu vor den fachlichen, zeitlichen und emotionalen Hürden schreckt gerade kleine und mittlere Betriebe ab, hier tätig zu werden. Die TUCed An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH bietet einen Weg an, diese Hürden ohne „Sturzgefahr“ zu nehmen. Dafür hat das Institut gemeinsam mit der TU Chemnitz und dem Fraunhofer IWU den neuen Zertifikatslehrgang Digitalisierungsmanager entwickelt. Der erste Kurs beginnt Ende April 2020.

Die Idee zu diesem speziellen Weiterbildungsformat resultiert aus den Erfahrungen, welche die Akteure aus der Mitarbeit im Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Chemnitz gewonnen haben. „Aus den zahlreichen Kontakten wissen wir, dass sich Geschäftsführer und leitende Angestellte produzierender Unternehmen schon mit dem Thema Digitalisierung befassen. Sie vermissen aber einen kompetenten Ansprechpartner, der die Firmenprozesse aus der Gesamtsicht betrachtet und nicht nur als interner oder externer IT-Fachmann draufschaut. Gesucht wird ein interdisziplinär agierender Transformator, der die Unternehmensstrategie und die daraus resultierenden Prozesse und Strukturen versteht und mitentwickelt und auf dieser Basis die passenden digitalen Werkzeuge sowie Vorgehensweisen für einen optimierten Betrieb plant und umsetzt“, beschreibt TUCed-Projektmanager Martin Schuler die Aufgaben eines Digitalisierungsmanagers und betont eine weitere Erkenntnis aus den Gesprächen mit Geschäftsführern: „Es gibt viele Bildungsangebote zur Digitalisierung im Markt, aber kaum eines davon gibt einen Anstoß zum Handeln im Unternehmen.“

Das Angebot der TUCed und ihrer Partner will das ändern. Entwickelt haben sie einen sechsmonatigen Kurs mit je zwei Präsenztagen im Monat. Er ist modular aufgebaut und vermittelt in zwölf Bausteinen Wissen in technischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Themenfeldern rund um Digitalisierung. Die Bandbreite reicht vom Modul Digitale Daten, Integration & Vernetzung über Grundlagen Machine Learning, Smarte Fabrik, Projektmanagement oder Rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu Techniksoziologie & Arbeit 4.0.

Der für Fach- und Führungskräfte mit akademischem und nicht-akademischem Abschluss konzipierte Lehrgang versetzt dessen Absolventen in die Lage, Digitalisierungsstrategien mit bzw. für die Geschäftsführung zu erarbeiten, um nachhaltig Optimierungspotenziale in den Unternehmensprozessen zu identifizieren und zu heben. „Digitalisierungsmanager sind fachlich und organisatorisch in der Lage, Digitalisierungsprojekte zu planen und zu realisieren. So unterstützen sie Management und Fachabteilungen bei der Umsetzung von Transformationsprozessen“, verspricht der wissenschaftliche Leiter des Kurses, Prof. Dr. Ralph Riedel. Darüber hinaus erhalten die Lehrgangsteilnehmer Wissen und Methoden an die Hand, um technische Weiterentwicklungen systematisch zu analysieren und ins Unternehmen zu transferieren. Unterstützt wird diese anwenderorientierte Weiterbildung durch die Nutzung moderner Lehr- und Lernmittel in den Laboren und Forschungsfabriken von TU Chemnitz und Fraunhofer IWU.

Wesentliche Voraussetzung dafür, dass das erworbene Wissen zielführend im Unternehmen umgesetzt wird, ist die Auswahl der richtigen Person. „Der Digitalmanager sollte jemand sein, der nicht nur fachlich fit ist, sondern Dinge proaktiv angeht, zwischen verschiedenen Standpunkten vermitteln kann und für die jeweils optimale Lösung überzeugt“, verweist Martin Schuler auf wichtige soziale Kompetenzen für diese Herausforderung. Dem eigentlichen Lehrgang vorgeschaltet ist deshalb ein Workshop, in dem Interessenten Einblicke in die zukünftige Aufgabe erhalten und auf ihre Eignung hin bewertet werden.

Der Lehrgang kann sowohl mit als auch ohne Prüfung abgeschlossen werden. Bei der Variante mit Prüfung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat der TU Chemnitz. Außerdem werden damit 15 Credits vergeben, die für weiterführende berufsbegleitende Studiengänge angerechnet werden können.

Der erste Kurs Digitalmanager findet von April bis September 2020 statt.

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