Dresdner Experten kooperieren bei Zertifizierungen für Wasserstofftanks

Die Material- und Leichtbauexperten der IMA Dresden und des Leichtbauzentrums Sachsen bündeln ihre Kompetenzen u. a. für die Zertifizierung von Wasserstofftanks.
Die Material- und Leichtbauexperten der IMA Dresden und des Leichtbauzentrums Sachsen bündeln ihre Kompetenzen u. a. für die Zertifizierung von Wasserstofftanks. (Grafik: Marketingagentur Reichel)
15.04.2021 | Redaktion Autoland

Die IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH Dresden und die Leichtbauzentrum Sachsen GmbH LZS sind seit September 2020 Kooperationspartner. Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette bei Bauteilen und Werkstoffen von der Idee bis hin zur Prüfung und Akkreditierung abzubilden. Die Zusammenarbeit nahmen die sächsischen Unternehmen jetzt zum Anlass, um in einem Webinar über das Entwickeln von Wasserstoffdrucktanks zu informieren.

„Wasserstoffdrucktanks sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Trotz ihrer bewährten Geometrie sind sie komplexe Bauteile, denn von ihrer Sicherheit, Gewicht und den Kosten hängt unter anderem ab, ob sich Wasserstoff als alternativer Energiespeicher für mobile Anwendungen durchsetzt“, sagt Kai Steinbach, Bereichsleiter Engineering beim LZS. „Mit unserem Know-how bei der Auslegung sicherheitskritischer Bauteile sowie bei der Entwicklung und Optimierung effizienter Fertigungsprozesse unterstützen wir bei der Entwicklung solcher Tanks.“

Prof. Jens Ridzewski, Senior Principal Engineer bei IMA Dresden und Kai Steinbach stellten ihre gemeinsamen Tätigkeiten auf dem Gebiet der Composite-Wasserstoff-Speicher in einem Webinar vor über 130 Teilnehmern vor. Die Plattform dafür bot der das internationale Netzwerk Composites United e. V. – dort entwickeln Cluster, Netzwerke und Mitglieder stetig neue Ansätze und Lösungen für den faserbasierten, multimaterialen Leichtbau.

„Die Bestandteile von wasserstoffführenden Systemen sind sicherheitsrelevant. Die aktuell verfügbaren und auch schon vorhandenen Richtlinien und Normen decken gut die kritischen Bereiche bereits durch entsprechende Forderungen an die Nachweisverfahren ab. Aus der Überlagerung von Lasten aus wechselnden Innendrücken, Temperaturen und mechanischen Lasten aus der Umgebungsstruktur ergibt sich ein Entwicklungsbedarf“, konstatiert Prof. Dr.- Ing. Jens Ridzewski. „Im Vergleich zu sicherheitsrelevanten Bauteilen aus dem Bauwesen sollten Nachweisketten, bestehend aus der werkseigenen Produktionskontrolle, einer unabhängigen und regelmäßigen Fremdüberwachung durch benannte Stellen bis hin zur Zertifizierung durch eine akkreditierte Stelle nach ISO/IEC 17065 mit internationaler Anerkennung aufgebaut werden.“

Die Kooperation wird zukünftig den kompletten Prozess abdecken: Gemeinsam mit den Kunden sollen die Bauteile und Werkstoffe von der Idee, über das Engineering bis hin zur Prüfung durch die Experten begleitet werden.

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