Elli und Mitnetz Strom erproben Netzintegration von E-Fahrzeugen

Elli und Mitnetz Strom erproben Netzintegration von E-Fahrzeugen
Mitnetz Strom und Volkswagen Group Charging GmbH (Elli) erproben in Sachsen smartes Laden. Abb. Volkswagen
30.03.2022 | Redaktion Autoland

Die VW-Tochter und der mitteldeutsche Stromverteiler starten im Umfeld des VW-Werkes Zwickau ein Pilotprojekt, um die Ladevorgänge von E-Fahrzeugen zu optimieren. Die Ladestrategien werden unter Berücksichtigung der regionalen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und der verfügbaren Kapazitäten im Verteilnetz getestet. Dabei kommen E-Fahrzeuge des VW-Konzerns zum Einsatz.

Intelligentes Laden kundenfreundlich gestalten

Die Projektakteure zeigen auf, wie mit zeitvariablen, monetären Anreizen kundenfreundliche Produkte zum intelligenten Laden von Elektrofahrzeugen realisiert werden können: Regional erzeugter Wind- und Solarstrom, der bis zur Fertigstellung des Netzausbaus in höheren Spannungsebenen ansonsten abgeschaltet werden müsste, kann gezielt zum Laden von Elektroautos genutzt werden. Gleichzeitig stimmt eine Software die geplanten Ladevorgänge zwischen E-Autos und Netzbetreiber ab. Dadurch werden Engpässe im Ortsnetz verhindert. Die vorhandene Netzkapazität wird bestmöglich genutzt, um auch schon vor Fertigstellung ihrer Erweiterung grünen Strom und Elektrofahrzeuge schnell und kundenfreundlich zu integrieren.

„Das smarte Laden in unserer Pilotanwendung unterstützt die Energiewende in vielen Dimensionen. Die Nutzung von lokalem Strom aus erneuerbaren Energien wird erhöht und das Mobilitätsbedürfnis des Kunden sichergestellt“, sagt Dr. Niklas Schirmer, Vice President Strategy der Volkswagen Group Charging GmbH. Am Ende würden Kunden von geringeren Strompreisen für die Ladung ihrer E-Pkw profitieren und ihren individuellen CO2-Fußabdruck senken, so Schirmer.

Stromnetz bereits jetzt optimal konfigurieren

„Die Elektromobilität bietet perspektivisch das Potenzial, unser Stromnetz dort zu entlasten, wo es besonders notwendig ist: In höheren Spannungsebenen mit zeitweise großem Überschuss an erneuerbaren Energien. Gleichzeitig begegnen wir möglichen Engpässen im Ortsnetz mit einer neu entwickelten Software für die optimale Zuordnung von Netzkapazitäten zu Ladevorgängen von Elektrofahrzeugen. So können wir sicherstellen, dass bereits in der Übergangszeit, bis die Netze auf allen Ebenen entsprechend erweitert sind, die für die Klimawende so wichtigen Technologien Wind und Photovoltaik sowie Elektromobilität schnell ins Energiesystem eingebunden werden können.“ ergänzt Dr. Michael Lehmann, Leiter Prozess- und Systemmanagement der Mitnetz Strom.

Effizientes Zusammenspiel von Stromnetz und E-Mobilität

Aus der Pilotanwendung werden konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere Ausgestaltung des rechtlichen und regulatorischen Rahmens abgeleitet, um zukünftig ein effizientes Zusammenspiel zwischen Stromnetz und Elektromobilität zu ermöglichen. Zudem wird ein skalierbares Konzept für einen sicheren und effizienten Datenaustausch erarbeitet, das zukunftsfähige und skalierbare Datenwege zwischen Kunden mit „Flexibilität“, Lieferanten und Netzbetreibern vorsieht.

„Die zukünftigen Energiewelt erfordert neue intelligente Datenwege für den Datenaustausch zwischen Netzbetreibern und Marktakteuren. Wir wollen nun ausprobieren, welche Konzepte für die Netzintegration von E-Mobility sinnvoll sind.“ sagt Dr. Henning Schuster, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens E-Bridge Consulting, das die Pilotanwendung inhaltlich und organisatorisch unterstützt.

Alle Artikel E-Mail Xing