Entgraten im Tauchbad und 3D-Druck von Metallteilen Benseler erweitert Technologie-Portfolio um Entgrate- und additive Verfahren

Ein Teil im Technologie-Portfolio: Beim CBE-Prozess durchlaufen die Bauteile in Tauchkörben oder -blistern je nach Anforderung 14 bis 16 Stationen.
Beim CBE-Prozess durchlaufen die Bauteile in Tauchkörben oder -blistern je nach Anforderung 14 bis 16 Stationen. (Foto: Benseler)
20.12.2018 | Redaktion Autoland

Benseler, Spezialist für Beschichtung, Ober­flächenveredelung, Entgratung und elektrochemische Formgebung von Serienteilen, hat sein Technologie-Portfolio um Entgrate- und additive Verfahren erweitert.

Am Standort im sächsischen Frankenberg hat die Gruppe ergänzend zu den Verfahren Elektrochemische Entgratung, Thermische Entgratung, Hochdruck­wasserstrahl-Entgratung und Kryogene Entgratung in die Chemische Badentgratung (CBE) investiert. Das Verfahren eignet sich ideal für Bauteile aus niedrig- und unlegiertem Stahl, die weder thermisch noch mecha­nisch beansprucht werden dürfen. Durch diese Technologie lassen sich innen- und außenliegende Grate entfernen, Kanten verrunden, Schuppen und Materialüberlappungen abtragen und sogar raue Oberflächen glätten.
Beim CBE-Prozess durchlaufen die Bauteile in Körben je nach Anforderung 14 bis 16 Stationen. Zur Vorbehandlung werden die Komponenten gereinigt, entfettet und von Partikeln befreit. Anschließend geht es in das Wirkbad, dessen Zusammensetzung exakt auf die jeweiligen Materialeigenschaften abgestimmt ist. Damit die CBE-Flüssigkeit die Teile im Tauchbad komplett umspült, schwenken und rotieren die Tauchkörbe und -blister nach einem festgelegten Bewegungsmuster. Nach dem mehrstufigen Spülen und der Passivierung werden die Werkstücke per Warmluft oder Vakuum getrocknet. Am Ende erhält der Kunde ein montagefertiges Bauteil mit minimal verrundeten Ecken und Kanten und einer glänzenden Oberfläche.

Auch die additive Fertigung gehört seit Anfang 2018 zum Portfolio. Gemeinsam mit 3D-Laser hat Benseler in Baden-Württemberg die 3D Laser BW GmbH & Co. KG gegründet. Der Fokus liegt auf der additiven Fertigung im metallischen Bereich. Die Geschäftsführung teilen sich Silvio Peschke, Geschäftsführer der Benseler Sachsen GmbH & Co. KG, und 3-D-Laser-Gründer Oliver Wagner. Mit dem selektiven Laserschmelzen (SLM) lassen sich in sehr kurzer Durchlaufzeit sowohl Prototypen als auch kleine bis mittlere Serien selbst mit komplexen Geometrien wie Hohl- oder Gitterstrukturen herstellen.

Gemeinsam mit 3D-Laser ist Benseler in die additive Fertigung metallischer Bauteile eingestiegen.

Gemeinsam mit 3D-Laser ist Benseler in die additive Fertigung metallischer Bauteile eingestiegen. (Foto: 3D Laser BW)

Das Portfolio der 3D Laser BW umfasst die gesamte Bauteilgestaltung und Fertigung. Zudem entwickelt das Unternehmen auch die metallischen Pulver für die jeweiligen Bauteile. Inzwischen hat das Unternehmen seine Produktion mit zwei SLM-Anlagen ProX320 ausgebaut und setzt auf die Software 3D-Expert. Diese erlaubt es, das Design der jeweiligen Komponente exakt zu überprüfen und potenzielle Druckfehler zu entdecken, bevor die Daten an den Drucker übergeben werden. „Ein korrekt gedrucktes Teil mit einer 3D-Metall-SLM-Anlage zu erzeugen, ist eine umso größere Herausforderung, je umfangreicher das Bauteil ist. Dank dieses neuen Tools können wir uns teure Testläufe und Fehlerkorrekturen ersparen“, erklären die Geschäftsführer Silvio Peschke und Oliver Wagner.

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