Sachsen netzwerken an der Nordsee 3. Interdisziplinäres Fahrzeugkolloquium führte über 60 Teilnehmer nach Papenburg

Besuch der Meyer-Werft
Zu den Höhepunkten der Tagung zählte der Besuch der Meyer-Werft. (Foto: Ina Reichel)
27.07.2017 | Redaktion Autoland

Die am größten dimensionierte Mobilitätsklasse bildete den Rahmen für das 3. Interdisziplinäre Fahrzeugkolloquium am 17. und 18. Mai 2017, zu dem die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) und die Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD) gemeinsam mit Partnern wie AMZ eingeladen hatten. Die über 60 Teilnehmer aus Sachsen, dem weiteren Deutschland sowie aus Polen und Tschechien nahmen zum Großteil einen rund 600 Kilometer langen Anfahrtsweg in Kauf, um bei dieser Veranstaltung im niedersächsischen Papenburg dabei zu sein.

Im Forum Alte Werft, dem Ursprungsort des Kreuzfahrtschiff-Spezialisten Meyer-Werft, kamen Vertreter aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen, um branchenübergreifend Entwicklungen und Trends für Interieur- bzw. Außenhautgestaltungen zu diskutieren, Kontakte anzubahnen bzw. zu vertiefen sowie Synergien zwischen dem Fahrzeugbau für die Straße, die Schiene, die Luft und auf dem Wasser auszuloten.

Mehr als 60 Teilnehmer

Mehr als 60 Teilnehmer waren der Einladung zum 3. Interdisziplinären Fahrzeugkolloquium nach Papenburg gefolgt. (Foto: Ina Reichel)

Ein übergreifendes Thema wurde in den insgesamt 14 Fachvorträgen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Leichtbau. Die Referenten zeigten u. a. die Bedeutung moderner Simulationstechniken für die Entwicklung leichter und dennoch hochsteifiger Strukturbauteile auf, stellten innovative Kom­positetechnologien mit integrierter Elektronik für Sitze vor und informierten zu neuen Klebstoffen und Verfahren für Kaschierungen im Kfz-Innenraum. Der Leichtbau mit Hanfbastfasern, generativ gefertigte Unterfederungssysteme, aktuelle Trends in der Hochleistungslasertechnologie sowie der Einsatz textiler Container in der Logistik waren weitere Vortragsthemen. Erörtert wurden ebenso neue Verfahrensansätze zur frühzeitigen Erkennung von Bewitterungsschäden an Kunststoffbeschichtungen, ein neuer Algorithmus zur Kompensation der Rückfederung an Karosserieteilen, Methoden zur Lärm­bekämpfung in Fahrzeugen sowie Entwicklungen für den Leichtbau in Schienenfahrzeugen und im Schiffbau.

Ein Höhepunkt des Kolloquiums war der Besuch der Meyer-Werft. Hier hatten die Teilnehmer Gelegenheit, mit Vertretern des Einkaufs ins Gespräch zu kommen. Bei diesem Erstkontakt stießen die ostdeutschen Erfahrungen u. a. beim Leichtbau für die Bahntechnik sowie für das Prüfen und Testen von Komponenten auf das Interesse der niedersächsischen Schiffbauexperten

Auch in gegenseitigen Gesprächen entdeck­ten die Kolloquiumsteilnehmer, dass be­stimm­te Kompetenzen, beispielsweise zur Schadenserkennung an Kunststoffbeschichtungen, gleich „um die Ecke“ zu finden sind. Begünstigt wurde die Netzwerk-Atmosphäre durch die relativ weite Entfernung der meis­ten Teilnehmer von ihrem Arbeitsort. Das führte zu einer verstärkten Konzentration auf das Tagungsprogramm. Nichts desto trotz findet das 4. Interdisziplinäre Fahrzeug­kolloquium wieder in Sachsen statt. Gastgeber dafür ist am 13. und 14. Juni 2018 das Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI) in Chemnitz.

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