Forschungsförderung für alternative Antriebe und Kraftstoffe

Zur Prüfung von industrienahen Brennstoffzellen und Systemen nach neuesten technischen Parametern erhält das Team der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz eine Forschungsförderung. Das Foto zeigt einen Blick in das Brennstoffzellenlabor.
Zur Prüfung von industrienahen Brennstoffzellen und Systemen nach neuesten technischen Parametern erhält das Team der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz eine Forschungsförderung. Das Foto zeigt einen Blick in das Brennstoffzellenlabor. (Foto: Jacob Müller)
20.10.2021 | Redaktion Autoland

Die Forschung an alternativen Antriebstechnologien ist für Sachsen von entscheidender Bedeutung. Um die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft auf diesem Feld zu intensivieren, unterstützen das Wirtschafts- und das Wissenschaftsministerium gemeinsam Projekte an der TU Chemnitz und der TU Bergakademie Freiberg mit einem Gesamtvolumen von mehr als 900.000 Euro.

Das Forschungsvorhaben „Prüfsystem zur Bestimmung crashrelevanter Materialkennwerte für Strukturkomponenten in der E-Mobilität“ (E-Crash) am Institut für Strukturleichtbau der TU Chemnitz geht von der verstärkten Nutzung alternativer Antriebe mit zurzeit unterschiedlichen Materialkonzepten aus. Das Gewicht von Fahrzeugteilen spielt eine wichtige Rolle beim Energieverbrauch. Die Forschenden haben mit ihrem Projekt das Crashverhalten verschiedener Faserverbundwerkstoffe im Blick. Mit einer Kennwertdatenbank unterschiedlicher Materialsysteme, so die Wissenschaftler, wäre ein Schritt hin zur mittel- und großseriellen Fertigung von recyclingfähigen Materialien mit einem gutmütigen Crashverhalten möglich. Gefördert wird nun mit rund 350.000 Euro ein Prüfsystem, das Voraussetzung für das Erarbeiten einer solchen Kennwertdatenbank ist.

Ebenfalls an der TU Chemnitz wird die Beschaffung einer Quelle/Senke für die Charakterisierung von industrienahen Brennstoffzellen, Batterien und Nebenaggregaten mit rund 190.000 Euro gefördert. Die Professur Alternative Fahrzeugantriebe betreut einen Prüfstand für die Prüfungen und Charakterisierung an und mit Brennstoffzellenstacks, -systemen und -systemkomponenten, wie er in Europa einzigartig ist. Mit den stetigen Entwicklungen in diesem Technologiesektor steigen auch die Ansprüche an die Prüfparameter. Die nun geförderte, an die Prüfsysteme angeschlossene Quelle/Senke bedeutet eine Umrüstung auf ein System nach aktuellem Stand der Technik und unterstützt am Standort Chemnitz eine Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien.

Hinter dem Titel „Spongin4Fuel – Entwicklung eines Systems zur Charakterisierung von neuartigen Spongin-Silber-Kompositmaterialien und dessen katalytische Anwendung zur Herstellung von Synfuels“ des Instituts für Technische Chemie sowie der Professur für Biomineralogie und Extreme Biomimetik der TU Bergakademie Freiberg verbirgt sich ein interdisziplinäres Vorhaben. Bei dem mit rund 380.000 Euro geförderten Projekt werden neuartige Katalysatoren entwickelt, deren Basis das nachwachsende Biopolymer Spongin ist. Im Blickfeld der Untersuchungen stehen Syntheserouten, die eine Produktion von synthetischen Kraftstoffen, Synfuels, aus CO2 und Grünem Wasserstoff ermöglichen. Auf diese Weise wird das Treibhausgas CO2 chemisch gebunden und Stoffkreisläufe werden geschlossen. Die geplanten Synfuels sind gleichwertig zu klassischen Kraftstoffen, zeichnen sich aber u.a. durch eine deutlich geringere Freisetzung von Stickoxiden und Ruß aus und lassen sich problemlos in die bereits existierende Infrastruktur wie Pipelines oder Tankstellen einspeisen.

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