Geld für Chemnitzer Brennstoffzellen-Forschung

Geld für Chemnitzer Brennstoffzellen-Forschung
Prof. Dr. Thomas von Unwerth entwickelt mit seinem Team an der TU Chemnitz die Wasserstoff-Brennstoffzelle weiter. Dafür erhält seine Professur mehrere Millionen Euro an Fördermitteln des Bundes. Foto: Jacob Müller
28.03.2022 | Redaktion Autoland

Der Bund fördert zwei Projekte zur Weiterentwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzelle mit zehn Millionen Euro. Rund 2,5 Millionen davon erhält die Professur Alternative Fahrzeugantriebe (ALF) der TU Chemnitz.

Mit über einer Million Euro können die Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Dr. Thomas von Unwerth ihre Forschungsplattform „Open Source Stack“ (OSS) weiterentwickeln. Entstehen soll ein Gesamtsystem zum Test der Wasserstoff-Brennstoffzelle unter Realbedingungen im Mobilitätssektor. Die Arbeiten sind Teil des Projektes Stack- und Systemkomponenten von PEM-Brennstoffzellen für Mobilitätsanwendungen (HZwo: SuSyMobil), für das die Professur die Federführung innehat. Am Projekt „BZ_Turbolader“ ist die Professur als Forschungspartner beteiligt und wird mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert.

„Beide Projekte zielen darauf ab, Forschung an Wasserstoff-Technologien für die Mobilität von morgen voranzutreiben. Die starke Einbindung der TU Chemnitz unterstreicht erneut die in diesem Bereich am Standort Chemnitz vorhandene Kompetenz und die Zukunftsausrichtung ‚Ready for Wasserstoff‘“, sagt Prof. Dr. Thomas von Unwerth.

Open-Source-Forschungsplattform für den Transfer in die Industrie

Im Projekt „HZwo: SuSyMobil“ arbeiten Industrie- und Forschungspartner wie die ESKA Automotive GmbH, die Handtmann Leichtmetallgießerei Annaberg GmbH, die Technische Universität Bergakademie Freiberg, das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, die WätaS Wärmetauscher Sachsen GmbH, die Bernd Flach Präzisionstechnik GmbH & Co. KG sowie die FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen mit. Entstehen soll eine standardisierte Testplattform, mit der seriennahe Produktionsprozesse untersucht und optimiert werden. Die Plattform dient außerdem zur Aus- und Weiterbildung in Lehre, Forschung und Praxis. „Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung einer Wertschöpfungskette für die Brennstoffzellen-Entwicklung in Sachsen. Die Forschungsfunktionsplattform Open Source Stack bietet eine hervorragende Möglichkeit für den effizienten Transfer von Ergebnissen der Forschung in die Industrie und damit direkt in die Anwendung“, sagt Projektkoordinator René Schmiedel.

Lebenszyklus-Kosten von Brennstoffzellen reduzieren

Gemeinsam mit der IHI Charging Systems International GmbH sowie der Silver Atena GmbH arbeiten Forscher der Professur ALF am Projekt „BZ_Turbolader“. Ziel ist die Reduzierung der Systemkosten eines Brennstoffzellen-Systems sowie die Entwicklung eines Turbokompressors. Somit soll zukünftig die wirtschaftliche Attraktivität der Brennstoffzellen-Technologie erhöht und die wasserstoffbasierte Elektromobilität nachhaltig gefördert werden. „Der Luftverdichter ist eine wesentliche Komponente des Brennstoffzellenantriebs. Durch die Kopplung mit einer Turbine kann die Effizienz signifikant erhöht werden. Gleichzeitig kann der Systemwirkungsgrad durch eine optimale Abstimmung der Komponenten auf die Anwendung verbessert werden“, sagt Erik Pohl, Projektleiter für die TU Chemnitz.

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