Gera und Zwickau kooperieren bei der Mobilitätswende

Zwickau und Gera wollen bei der Entwicklung zukunftsfähiger Mobilitätskonzepte enger zusammenarbeiten. Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt und Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb sowie Prof. Tobias Teich (r.) von der Westsächsischen Hochschule Zwickau und Prof. Burkhard Utecht von der Dualen Hochschule Gera-Eisenach (l.) unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung.
Zwickau und Gera wollen bei der Entwicklung zukunftsfähiger Mobilitätskonzepte enger zusammenarbeiten. Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt und Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb sowie Prof. Tobias Teich (r.) von der Westsächsischen Hochschule Zwickau und Prof. Burkhard Utecht von der Dualen Hochschule Gera-Eisenach (l.) unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung. (Foto: Stadt Zwickau)
24.06.2021 | Redaktion Autoland

Das sächsische Zwickau und das thüringische Gera kooperieren im Bereich der nachhaltigen Mobilität. Dazu haben die Stadtoberhäupter und wissenschaftliche Partner eine Vereinbarung geschlossen. Ziel ist insbesondere, gegenseitig von entsprechenden Aktivitäten und aus Projekten zu lernen, um weitere Schritte in Richtung einer nachhaltigen Mobilität zu gehen.

Unterstützt werden die Kommunen durch die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) und die Duale Hochschule Gera-Eisenach. Dementsprechend unterschrieben neben Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt und Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb auch Prof. Tobias Teich (WHZ) sowie Prof. Burkhard Utecht (Duale Hochschule Gera-Eisenach) die Kooperationsvereinbarung während einer Pressekonferenz. Zugleich konnte Maxi Pohlschmidt, Projektmitarbeiterin der Stadt Zwickau, bei diesem Termin Ergebnisse aus der ersten Phase von „Z-Move 2025“ präsentieren.

Erste Projektphase von „Z-Move 2025“ abgeschlossen

In dem vom Bund initiierten Wettbewerb „MobilitätsWerkStadt 2025“ hatte Zwickau 2019 das Forschungsprojekt „Zwickauer Mobilitätsmanagement für berufsbedingte Verkehrsbewegungen 2025“ (Z-Move 2025) eingereicht. Mit ihrer Projektskizze setzte sich die Stadt gemeinsam mit 44 weiteren Kommunen gegen mehr als 160 deutschlandweite Wettbewerber durch. „Z-Move 2025“ wird in der ersten Phase mit einer Summe von rund 100.000 Euro zu 100 Prozent gefördert.

Bereits realisiert ist eine Online-Befragung von Pendlern im Oktober 2020. Fast 900 Personen beteiligten sich an der Analyse. Erfasst wurden beispielsweise das Mobilitätsverhalten von Arbeitnehmern, die Gründe für die Wahl bestimmter Verkehrsmittel oder auch Verbesserungsvorschläge. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für ein Mobilitätskonzept sowie die Planung, Umsetzung und Erprobung spezifischer Maßnahmen. Letztere sollen in einer zweiten Phase umgesetzt werden. Zwickau ist zuversichtlich, zu den 14 Städten zu gehören, die für diese Fortführung durch den Bund ausgewählt werden.

In dieser Phase spielt dann auch die Kooperation mit Gera eine große Rolle, wie Oberbürgermeisterin Constance Arndt betonte: „Projekte wie Z-Move 2025 bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Städten zu vernetzen und gemeinsam an der Mobilitätswende zu arbeiten. Neben Themen von Z-Move 2025 stehen Inhalte von Projekten wie E-Com oder auch ZED stellvertretend für all die Maßnahmen, welche ergriffen werden müssen, um auch in Zukunft lebenswerten urbanen Raum für die Bevölkerung zu schaffen. Ziel sollte es sein, dass Städte deutschlandweit voneinander lernen und sich zusammen weiterentwickeln, denn die Fragen der Zeit können wir nicht allein beantworten.“ Der Vertrag einer Zusammenarbeit zwischen Gera und Zwickau könne als Auftakt eines verstetigten Austauschs zwischen den beiden Städten gesehen werden, so Arndt.

Bundesländerübergreifende Kooperation

Der regelmäßige Austausch soll den Transfer von Ergebnissen gewährleisten, um Bausteine der urbanen Verkehrswende bundesländerübergreifend schneller umsetzen zu können. Bei „Z-Move 2025“ stehen dabei konkrete Projektbestandteile im Mittelpunkt. Um die Generalisierbarkeit und Wirkung von Maßnahmen zu erhöhen, wird mit Gera eine Partnerkommune einbezogen, die Interesse zeigt, (Teil-)Aspekte künftig auch angepasst an ihren lokalen Kontext zu übernehmen. Somit wird Gera in Projektaktivitäten einbezogen und ein steter Austausch, z. B. im Rahmen verschiedener Veranstaltungsformate, findet statt.

Julian Vonarb, Oberbürgermeister von Gera, erklärte dazu: „Mein anspruchsvolles Ziel ist es, dass Gera die Mobilität der Zukunft für Deutschland aktiv mitgestaltet: Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Welche Bedeutung wird das Auto für uns dabei spielen, im Alltag und auf Reisen? Wie werden Städte ihre Verkehrsprobleme lösen und wie kann Mobilität auch im ländlichen Bereich gesichert werden? Wir werden dabei unterstützen, als Anwenderregion Antworten auf solche und weitere Fragen zur Entwicklung der Mobilität zu liefern. Unser autonomer Kleinbus EMMA war erst der Anfang. Mit Zwickau werden weitere wichtige Schritte in die Tat umgesetzt werden.“

Das Netzwerk zwischen den beiden Städten sowie der beiden ortsansässigen Hochschulen stärkt den Wirtschaftsraum Ostthüringen/Westsachsen und kann bestehende Ungleichgewichte gegenüber bundesdeutschen Metropolen reduzieren.

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