Grüner Batterielogistik-Kreis

Batterielogistik-Kreis geschlossen: Der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther drückte den symbolischen Knopf für den Start der automatisierten Batterie-Anlieferung im VW-Werk Zwickau. Die Systeme für den ID.3 und ID.4 kommen per grünstrombetriebenen Zügen ins sächsische Fahrzeugwerk. Foto: Volkswagen
Der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther drückte den symbolischen Knopf für den Start der automatisierten Batterie-Anlieferung im VW-Werk Zwickau. Die Systeme für den ID.3 und ID.4 kommen per grünstrombetriebenen Zügen ins sächsische Fahrzeugwerk. (Foto: Volkswagen)
01.12.2020 | Redaktion Autoland

Der VW-Konzern macht den Batterietransport für die E-Fahrzeuge ID.3 und ID.4 noch umweltfreundlicher und effizienter. Im Werk Zwickau wurde dafür das letzte Glied eines grünen Logistikkreises in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um eine Anlage, die Batteriesysteme vollautomatisch von den ankommenden Zügen ablädt. Der CO2-Ausstoß soll damit um rund 11.000 Tonnen jährlich im Vergleich zum Transport per Lkw sinken. Das entspricht den jährlichen CO2-Emissionen einer Ortschaft mit mehr als 1.000 Einwohnern.

Stationen des TÜV-zertifizierten grünen Kreislaufs sind neben Zwickau das polnische Wroclaw sowie der VW-Standort Braunschweig. Aus Polen kommen in Spezialbehältern auf Güterzügen Batteriemodule nach Braunschweig. Dort werden sie zu Batteriesystemen komplettiert und per Zug nach Zwickau verbracht. Grünstrom sorgt dabei für einen besonders ökologischen Transport. Von Zwickau werden die Waggons wieder nach Wroclaw geschickt, wo sie neue Module erhalten.

Die Batteriesysteme werden vollautomatisch ins Hochregallager eingestellt und von dort aus für die richtige Verbau-Reihenfolge sequenziert.
Die Batteriesysteme werden vollautomatisch ins Hochregallager eingestellt und von dort aus für die richtige Verbau-Reihenfolge sequenziert. (Foto: Volkswagen)

Der umweltfreundliche Transport der Batterien ist für das Zwickauer Werk ein weiteres wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zur emissionsfreien Fabrik im Rahmen der markenübergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie „goTOzero“. Ronny Wolf, Logistikleiter der Fahrzeugfertigung Zwickau, verwies darauf, dass seit 2017 der CO2-Ausstoß am sächsischen Standort um 60 Prozent gesenkt werden konnte. „Das sind mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr“, betonte er.

Zwei E-Trucks der Marke Framo transportieren die Batteriesysteme zur Montagehalle.
Zwei E-Trucks der Marke Framo transportieren die Batteriesysteme zur Montagehalle. (Foto: Frank Reichel)

Für den Transport haben Logistiker des Volkswagen Konzerns Spezialbehälter entwickelt, in denen sowohl die Zellmodule als auch die fertig montierten Systeme befördert werden. Sie sind so konzipiert, dass die Waggons bei Gewicht und Volumen maximal ausgelastet sind. Aktuell verkehren fünf Züge pro Woche zwischen Braunschweig und Zwickau – die Frequenz der Fahrten wird noch steigen.

Die Anlagen in Zwickau und das Gegenstück in Braunschweig gelten als die modernsten ihrer Art in der Industrie. Der hohe Automatisierungsgrad ist eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Batteriemontage an deutschen Standorten. Herzstücke der Anlagen in Braunschweig sind die Ladewagen und in Zwickau die Ladelifte mit jeweils einem Eigengewicht von rund 25 Tonnen. Sie fahren auf eigenen Schienen entlang des Zuges und heben die Spezialbehälter mit Batteriemodulen beziehungsweise Batteriesystemen automatisch aus oder in die Waggons. Das Be- oder Entladen eines Zugs dauert nur rund fünf Stunden.

Die Batteriesysteme, die in Zwickau vollautomatisch vom Zug in das Hochregallager der Halle 15 gelangen, werden dort sequenziert und von E-Lkw zur Montage in Halle 5 gebracht. Dafür sind im Werksverkehr zwei elektrifizierte 40-Tonner der Marke Framo im Einsatz.

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