Grünes Licht für Wasserstoff-Technologiezentrum

Sachsen setzt weiter auf Wasserstoff
Sachsen forciert mit der Förderung weiterer Projekte den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Freistaat. Foto: Pixabay/akitada31
26.05.2022 | Redaktion Autoland

Das nationale Wasserstoff-Innovations- und Technologiezentrum (ITZ H2) wird an vier Standorten errichtet und Chemnitz gehört zu diesem Verbund. Für die Umsetzung gab es nach umfangreichen Prüfungen jetzt grünes Licht aus dem Bundesverkehrsministerium. In Chemnitz entsteht unter Federführung des Clusters HZwo das Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC). Es konzentriert sich auf Wasserstoff-Antriebe für Pkw, Nutz- und Schienenfahrzeuge . Den Finanzbedarf bis 2027 beziffert HZwo auf 125 Millionen Euro.

Finanzbedarf von 125 Millionen Euro

Ursprünglich war eine Fördersumme von 95 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Kurz vor der Bundestagswahl 2021 kippte der damalige Verkehrsminister Scheuer die Vergabe. Mittlerweile wurden dem HIC Fördermittel von 72,5 Millionen Euro zugesagt. Geplant ist, die Lücke zu den veranschlagten 125 Millionen Euro mit Mitteln des Freistaates Sachsen, Investitionen von Unternehmen und eigenen Einnahmen zu schließen. Ab 2030 soll sich das HIC dauerhaft selbst tragen. Für die Industrieunternehmen bedeuten die Finanzmittel des Bundes Planungs- und Investitionssicherheit. „Unsere Mitglieder haben den Bedarf für ein Wasserstoff-Industriecluster bereits 2019 erkannt. Jetzt müssen Wasserstofftechnologien schnellstmöglich zur Marktreife entwickelt und verfügbar gemacht werden. Das HIC ist unser dringendstes Projekt. Daher warten wir nicht länger, sondern beauftragen nun die ersten Vorplanungen zum Bau der neuen Wasserstofflabore, Ausbildungslabor, Büros und Werkstätten. Dafür wird HZwo seit Anfang Mai 2022 mit 200.000 Euro vom Freistaat Sachsen unterstützt“, erläutert Karl Lötsch, Geschäftsführer des HZwo e. V. und HIC-Bündnissprecher.

Konzentration auf den Fahrzeugantriebsstrang

Das HIC konzentriert sich auf den Fahrzeugantriebsstrang, das Brennstoffzellensystem, den Brennstoffzellen-Stack sowie deren Einzelkomponenten für Pkw, leichte Nutzfahrzeuge und Schienenfahrzeuge . Die damit verbundenen Leistungen reichen von Forschung, Testung, Prüfung, Zertifizierung, Aus- und Weiterbildung bis hin zu mietbaren H2-Laboren und H2-Werkstätten für Startups, KMU, Entwickler, Zulieferer und Fahrzeughersteller. Damit nehmen die gesetzten Schwerpunkte die einzigartigen Stärken des Chemnitzer Standortes und seiner Satelliten in Annaberg-Buchholz, Dresden und Zwickau sowie am Lausitzring in den Fokus. „Mit den Technischen Universitäten in Chemnitz und Dresden, den Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS sowie den in der Region ansässigen Test- und Prüfdienstleistern verfügt das HIC über ein exzellentes Partnernetzwerk, deren Wasserstoffexpertise und Innovationskraft das HIC so einzigartig machen“, erklärt Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Vorstandsvorsitzender des HZwo e. V. und Direktor des Instituts für Automobilforschung an der TU Chemnitz.

Gute Bedingungen für KMU

Das HIC wird zukünftig Zulieferern und insbesondere KMU eine leistungsfähige Entwicklungs- und Testumgebung für Wasserstoffantriebe und Komponenten bieten. „Damit ist der ITZ-Standort Chemnitz mit dem HIC europaweit einzigartig und wird maßgeblich dazu beitragen, den weltweiten Zukunftsmarkt für Wasserstofftechnologien aus Deutschland heraus anzuführen“, erläutert Karl Lötsch.

HIC bringt Wirtschaft und Spitzenforschung zusammen

Ein Bündnis aus 25 Partnern hatte sich 2021 darum beworben, in Chemnitz das nationale Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstofftechnologien (ITZ H2) aufzubauen. Das HIC bringt Wirtschaft, Spitzenforschung, Politik, Verbände und Ausbildungsinitiativen unter der Koordination des Wasserstoff-Industriecluster HZwo an einem der wachstumsstärksten Technologie-Standorte Deutschlands zusammen. Im September 2021 gab die Bundesregierung bekannt, dass insgesamt vier Standorte am Aufbau des ITZ H2 beteiligt sein werden. So wird das HIC Chemnitz zukünftig eng mit den Standorten Duisburg, Pfeffenhausen sowie dem norddeutschen Cluster mit den Städten Hamburg, Bremen/Bremerhaven und Stade zusammenarbeiten.

Vorstellung zur FC³ Fuel Cell Conference

Das Konzept und die konkreten Tätigkeiten und Dienstleitungen des HIC werden am 31. Mai 2022 zur FC³ Fuel Cell Conference Chemnitz einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Die bereits seit Wochen ausgebuchte Veranstaltung des HZwo e. V.  und des Fraunhofer IWU in Chemnitz ist eine der größten europäischen Fachkonferenzen für Wasserstoffantriebe.

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