Karosseriekomponenten vollautomatisch gepresst End-of-Line-Anlage arbeitet seit April 2018 bei MA Automotive in Treuen im Serienbetrieb

End-of-Line-Anlage bei MA Automotive in Treuen.
Vollautomatisierte Pressenlinie bei MA Automotive in Treuen. (Foto: MA Automotive)
20.12.2018 | Redaktion Autoland

Die MA Automotive Deutschland GmbH hat in Treuen die erste vollautomatisierte Pressenlinie in den Serienbetrieb genommen. Seit April 2018 werden auf der End-of-Line-Anlage großformatige Karosserieaußenhautteile für einen Transporter gepresst.

Der Prozess startet mit dem Zuschnitt des Blechs vom Coil. Handlingstechnik nimmt die Platinen auf, legt sie in die Presse ein und transportiert sie von einem Bearbeitungsschritt zum nächsten bis hin zum automatischen Abstapeln des fertigen Karosserieteils. Auch das Einlegen spezieller Sicherungsmaterialien zwischen den einzelnen Teilen übernehmen Roboter. Kameras und weitere Messtechnik innerhalb der Linie überwachen den gesamten Ablauf. Jedoch kann auf den Menschen nicht verzichtet werden. Seine Kompetenz wird beim Finish, der Kontrolle der Oberflächengüte, gebraucht.

Dieser Part ist momentan am schwierigsten zu realisieren, sagt Werkleiter Dr. Lutz Klose, denn die Fachkräfte dafür werden immer weniger und Nachwuchs auf dem Ausbildungsmarkt ist nicht in Sicht. Das zur italienischen Magnetto-Gruppe gehörende Unternehmen in Treuen setzt deshalb auf eine hausinterne Lösung. In innerbetrieblichen Tests und Schulungen werden Mitarbeiter in eigens dafür entwickelten „Qualifizierungszellen“ auf ihre konkreten Fähigkeiten und Fertigkeiten hin geprüft und geschult, damit sie in der Lage sind, zukünftig sensible Oberflächenbewertungen selbst durchzuführen.

Rohbau für eine SUV-Karosserie.

Rohbau für eine SUV-Karosserie. (Foto: MA Automotive)

Personalthema steht ganz oben auf der Agenda

Das Personalthema steht nach Aussagen von Dr. Klose generell ganz oben auf der Agenda. Zum einen bringt der Start von Elektrofahrzeug-Projekten Unsicherheiten zum möglichen Absatz mit sich, die sich auf die Abrufe bei den Zulieferern und dem Personalbedarf auswirken können. Zum anderen ist es gegenwärtig überhaupt schwierig, Mit­arbeiter zu bekommen. Zeitarbeitsfirmen vermitteln jetzt vielfach Arbeitskräfte aus dem Ausland. Neben sprachlichen Problemen und unterschiedlichen Auffassungen der Arbeitsaufgabe müssen hier vor allem Arbeitsschutzthemen vorab gründlich geschult werden.

Dennoch kann das Werk Treuen mit seinen rund 300 Beschäftigten dank guter Auftragslage zuversichtlich in die nächsten Jahre schauen. Ziel ist, noch stärker in die Rohbaukompetenzen zu investieren sowie die Zusammenarbeit mit dem Werk in Bremen weiter zu verstärken. In den nächsten zwei Jahren plant MA Automotive in Treuen außerdem, die Logistik durch eine Hallenerweiterung im Auslieferungsbereich Fertigwaren komplett neu zu organisieren.

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