Leichtbau-Allianz Sachsen gründet Verein

Die Leichtbau-Allianz Sachsen präsentierte sich im Juni 2017 auf dem 21. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium
Die Leichtbau-Allianz Sachsen präsentierte sich im Juni 2017 auf dem 21. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium. (Foto: Thorsten Henseler)
03.11.2017 | Redaktion Autoland

Die TU Dresden und die TU Bergakademie Freiberg haben mit Wissenschaftlern ihrer Institute sowie von der TU Chemnitz Ende Oktober 2017 den Verein Leichtbau-Allianz Sachsen e. V. gegründet. Damit soll die Zusammenarbeit der Forscher auf der sächsischen Leichtbau-Achse Dresden-Freiberg-Chemnitz verstetigt und der Transfer wissenschaftlicher Expertise in die Wirtschaft beschleunigt werden.

Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange betont die neue Qualität dieses Zusammenschlusses. Neben der bereits bestehenden projektbasierten Kooperation soll eine institutionalisierte Struktur entstehen, bei  der z. B. hochwertiges Equipment gemeinsam genutzt wird und Doppelt- bzw. Dreifach-Anschaffungen  vermieden werden. Deutlich an Fahrt aufnehmen soll der Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft. Ebenso ist es Ziel, unter einer neuen Marke die sächsischen Leichtbau-Kompetenzen international sichtbar zu positionieren. Schon heute hängen in Sachsen mehr als 60.000 Arbeitsplätze direkt von Themen des Leichtbaus ab, beispielsweise bei Zulieferbetrieben für die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrttechnik, den Schienenfahrzeugbau sowie den Maschinen- und Anlagenbau.

Die Allianz versteht sich als offene Plattform und lädt weitere Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbände sowie sächsische Unternehmen aus leichtbaurelevanten Branchen zur Beteiligung ein. Vereinssitz wird für die ersten vier Jahre Freiberg sein. In den nächsten Schritten soll der Aufbau einer funktionierenden Struktur u. a. mit einer Geschäftsstelle erfolgen. Danach können und sollen weitere Mitglieder aufgenommen werden. Als Institutionen sind bisher die TU Dresden und die TU Bergakademie Freiberg vertreten und als natürliche Personen die Institutsleiter Prof. Hubert Jäger und Prof. Chokri Cherif der TU Dresden, Prof. Rudolf Kawalla von der TU Bergakademie Freiberg sowie Prof. Lothar Kroll, Prof. Welf-Guntram Drossel und Prof. Holger Cebulla von der TU Chemnitz.

Wissenschaftler der Universitäten in Dresden, Freiberg und Chemnitz, die an unterschiedlichen Werkstoffen, Strukturen und Technologien forschen, bündeln mit der Leichtbau-Allianz bereits seit 2016 ihre Kompetenzen für eine neue hybride Bauweise und wollen die zugehörigen Fertigungsverfahren entwickeln. Die Herstellung von Verbundstrukturen für Leichtbaufahrzeuge von morgen soll damit so effizient und kostengünstig werden, dass sie für die Industrie und damit den Kunden bezahlbar wird. Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Forschung seit 2016 im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 2,1 Millionen Euro. Ca. 420.000 Euro davon kommen vom Freistaat Sachsen. Das Projekt läuft bis 2020.

Seit Anfang des Jahres fördert das sächsische Wissenschaftsministerium mit Mitteln des EU-Strukturfonds EFRE ebenfalls bis 2020 das Projekt „Sächsische Allianz für Material- und RessourcenEffiziente TechnOlogien – AMARETO“ in Höhe von 5,5 Millionen Euro. Beteiligt sind hier Wissenschaftler der TU Dresden, der TU Chemnitz, der TU Bergakademie Freiberg und des Fraunhofer IWU. Hauptziel des Projektes ist die Schaffung intelligenter Verknüpfungen zwischen effizientem Werkstoffdesign, beanspruchungsgerechter Werkstoffsystem – und Bauteilgestaltung und optimierten Produktionstechnologien für die Maschinenbau-, Automobil- und Luftfahrtindustrie.

Mit 5 Millionen Euro ebenfalls aus EFRE-Mitteln wird seit Februar 2016 an der TU Bergakademie Freiberg eine Pilot-Forschungsanlage für die innovative Herstellung von Magnesiumdraht im Gießwalzverfahren gefördert.

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