Mindestquote für E-Fuels: CAC ist startbereit

Mindestquote für E-Fuels: CAC ist startbereit
In einer gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg entwickelten und Europas größten Anlage hat das CAC-Team bereits mehr als 45.000 Liter des grünen Benzins hergestellt. Das Verfahren ist marktreif. Alle technischen Voraussetzungen sind gegeben, um es sofort in den großindustriellen Maßstab hochzuskalieren. Foto: CAC
21.09.2022 | Redaktion Autoland

Das Europäische Parlament stimmte am 15. September 2022 erstmalig für eine Mindestquote von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels). Sie sind notwendig, um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu senken. Der Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC) steht bereit, sofort mit dem Bau von Großanlagen für synthetisches Benzin zu beginnen.

Laut Festlegung des EU-Parlaments soll der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe nicht biologischen Ursprungs im Verkehrssektor bis 2030 mindestens 5,7 Prozent ausmachen. Das entspricht allein in Deutschland einem Anteil von einer Millionen Tonnen (mehr als eine Milliarde Liter) Kraftstoff pro Jahr. Umsetzen kann diese Forderung der Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC). Das Unternehmen hat bundesweit einzigartig eine marktreife Technologie zur Herstellung synthetischen Benzins entwickelt. „Die Entscheidung des Parlaments ist eine Weichenstellung für das Erreichen der Klimaziele mit E-Fuels als bezahlbare CO2-neutrale Alternative im Verkehr“, erklärt Jörg Engelmann, Geschäftsführer der CAC. „Die Mindestquote schafft die dringend notwendige Planungssicherheit sowohl für Investoren als auch für Anwender und wird den weiteren Markthochlauf der E-Fuels anreizen. Um allein den deutschlandweiten Bedarf zu decken, benötigt es vier Großanlagen.“

Unterstützung der Bundesregierung gefordert

Für die Industrie ist für grünen Wasserstoff ein Mindestanteil von 50 Prozent bis 2030 beziehungsweise 70 Prozent bis zum Jahr 2035 beschlossen. Grüner Wasserstoff und darauf basierende E-Fuels sollen demnach zukünftig eine wichtige Rolle beim Markthochlauf der erneuerbaren Energien spielen. Nun beginnen die Verhandlungen der EU-Kommission mit dem Europäischen Rat. „Wir fordern die deutsche Bundesregierung auf, die ambitionierten Ziele und Mindestquoten des EU-Parlaments im EU-Ministerrat zu unterstützen“, so Engelmann.

Marktreife Benzintechnologie der CAC

Rund 1,4 Milliarden Pkw sind aktuell auf internationalen Straßen unterwegs. Um diese weltweite Flotte klimafreundlich zu gestalten, ist nicht allein der Antrieb, sondern der Treibstoff der Schlüssel zum Erfolg. Synthetische Kraftstoffe aus regenerativ erzeugtem Strom – auch E-Fuels genannt – können den CO2-Ausstoß nahezu komplett verhindern. Sie emittieren nur so viel CO2, wie auch zur Produktion dieser Kraftstoffe zum Einsatz kommt.

Die entsprechende Technologie dazu haben Ingenieure des CAC entwickelt. Dieses marktreife Verfahren stellt aus Wasserstoff und CO2 synthetisches Benzin her. Wird der Strom für die Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen gewonnen, lässt sich der Kraftstoff klimaneutral produzieren. Das benötigte CO2 kann etwa direkt Industrieabgasen entnommen werden. Es gelangt damit im ersten Schritt nicht in die Umwelt, sondern wird ein wertvoller Rohstoff. In einer gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg entwickelten und Europas größten Anlage hat das CAC-Team bereits mehr als 45.000 Liter des grünen Benzins hergestellt. Das Verfahren ist marktreif. Alle technischen Voraussetzungen sind gegeben, um es sofort in den großindustriellen Maßstab hochzuskalieren.

E-Fuel umfangreich geprüft

Automobilhersteller und Fahrzeugtechnik-Entwickler haben den Kraftstoff auf Prüfständen und in Flottenversuchen getestet und die Praxistauglichkeit bestätigt. Einen außergewöhnlichen Härtetest bestand das synthetische Benzin beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Mai 2022. Aktuell ist ein Praxisprojekt zu CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen unter dem Slogan ,,e-Fuels for Future“ gestartet. Den Langzeittest führt der Uniti Bundesverbandmittelständischer Mineralölunternehmen gemeinsam mit dem ADAC und dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) durch. Unter anderem testen ,,Die Autodoktoren“, bekannt aus Fernsehen und Youtube, E-Fuels im Alltag und berichten auf Ihren Kanälen von ihren Erfahrungen.

Synthetisches Benzin sofort einsetzbar

In allen Anwendungsfällen bekam das E-Fuel aus Sachsen ein ausgezeichnetes Urteil. Es entspricht der Otto-Kraftstoffnorm DIN EN 228 und es ist REACH-zertifiziert. Damit erfüllt es die Voraussetzung für den Verkauf an Tankstellen. Das E-Fuel kann sofort ohne technische Anpassungen am Fahrzeug konventionellem Kraftstoff beigemischt werden oder fossilen Kraftstoff komplett ersetzen. Einsatz und Vertrieb ist mit der aktuellen Transport- und Tankstelleninfrastruktur möglich.

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