OLED-Leuchtstreifen für individualisierte Designs und zusätzliche Funktionen

OLED-Leuchtstreifen ermöglichen Leuchtflächen mit segmentierter Ansteuerung. FEP-Abteilungsleiterin Claudia Keibler-Willner erläutert im Gespräch mit Journalisten die Vorteile der modularen OLED-Leuchtstreifen.
Links: OLED-Leuchtstreifen ermöglichen Leuchtflächen mit segmentierter Ansteuerung. (Foto: Fraunhofer FEP) Rechts: FEP-Abteilungsleiterin Claudia Keibler-Willner erläutert im Gespräch mit Journalisten die Vorteile der modularen OLED-Leuchtstreifen. (Foto: Ina Reichel)
25.09.2019 | Redaktion Autoland

Beliebig lange OLED-Leuchtstreifen mit Zusatzfunktionen stellt das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP Dresden auf dem International Symposium on Automotive Lighting ISAL Ende September 2019 in Darmstadt vor. Die erstmals gezeigten Produkte hat das FEP gemeinsam mit Partnern aus der Automobilindustrie entwickelt.

Licht ist ein Element, das Produkten Unverwechselbarkeit verleihen kann. Diesen Umstand nutzen Automobilhersteller, um innovative Designs und Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Mit der Entwicklung des Fraunhofer FEP kommt noch der Aspekt der Funktionsintegration hinzu. Das Besondere an dieser Neuheit – die OLED-Leuchtstreifen wirken wie eine einzige Leuchtfläche ohne Unterbrechung.

Im Vorfeld des ISAL und der Werkstoffwoche erläuterte die FEP-Abteilungsleiterin Claudia Keibler-Willner bei einem Pressefrühstück im Dresdner Fraunhofer-Zentrum den Effekt: „Wir stellen flexible OLED mit entsprechender Ansteuerungselektronik so her, dass beliebig viele Module aneinandergereiht werden können, ohne sichtbare Unterbrechungen der aktiven Flächen zu erzeugen. Damit wird der bei LEDs auftretende ‚Perlenketteneffekt‘ vermieden. Wir können nicht nur unendlich lange OLED-Leuchtsteifen anfertigen, sondern die jeweiligen Segmente auch einzeln ansteuern. Damit lassen sich zusätzliche Lichteffekte wie unterschiedliche Dimmungen oder dynamische Warnhinweise realisieren.“ Erste Projekte wurden bereits mit bayerischen Automobilherstellern umgesetzt.

Die OLEDs punkten noch mit weiteren Vorzügen. Ihr enormer Vorteil liegt in ihren Eigenschaften als Flächenlichtquelle. Im Gegensatz zu den LEDs als Punktlichtquellen leuchten OLED flächig und somit homogen. Dadurch benötigen OLED-Streifen keine Reflektoren, Lichtleiter oder zusätzliche Optiken. Sie überzeugen zudem mit einer extrem geringen Bautiefe und Leichtigkeit. Diese Filigranität flexibler OLED, die z. B. auf Kunststoffsubstraten gefertigt sind, kann mit konventioneller LED-Technologie kaum realisiert werden. Zusätzlich trägt die Reduktion von Blendeffekten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, beispielsweise bei Sicherheitskleidung mit Beleuchtung, bei. Das FEP arbeitet hier u. a. an Jacken für Motorradfahrer.

In den entwickelten modularen Leuchtstreifen mit beliebiger Länge kann die OLED ihre Vorteile besonders gut ausspielen: So lassen sich OLED-Streifen flexibel auf gebogene Untergründe wie Autokarosserien oder Möbel aufbringen. Sie können im ausgeschalteten Zustand transparent sein, so dass die darunterliegende Oberfläche sichtbar bleibt. Die OLED verschmelzen so nahezu mit der Umgebung. Die dynamische Ansteuerung oder Dimmung eröffnet zusätzliche Spielarten, zum Beispiel für Begrüßungsszenarien am Auto. Designerträume für die lnterieurgestaltung rücken damit in greifbare Nähe.

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