Projekt HEIGHT auf der Rapid.Tech + FabCon 3.D

Zur 16. Rapid.Tech + FabCon 3.D präsentieren rund 200 Aussteller Neuheiten des industriellen und kreativen 3D-Drucks.
Zur 16. Rapid.Tech + FabCon 3.D präsentieren rund 200 Aussteller Neuheiten des industriellen und kreativen 3D-Drucks. (Foto: Messe Erfurt/Christian Seeling)
17.06.2019 | Redaktion Autoland

Neue Entwicklungen in der additiven Fertigung präsentieren rund 200 Aussteller aus elf Ländern vom 25. bis 27. Juni 2019 zur Rapid.Tech + FabCon 3.D in Erfurt. Mit dabei ist die TU Chemnitz. Sie stellt eine komplette Prozesskette zum 3D-Druck metallischer Werkstücke vor.

„Die additive Fertigung eröffnet viele neue Perspektiven, es ist ein Verfahren, mit dem wir besonders komplexe, individuelle und hochbelastete Bauteile herstellen können – wenn wir den gesamten Prozess sicher beherrschen“, fasst Marco Posdzich, Wissenschaftler der Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik der TU Chemnitz, die Problematik seiner Forschungstätigkeit zusammen. Er weiß, dass die Anforderungen an die gedruckten Werkstücke hinsichtlich ihrer Maßgenauigkeit, Oberflächenqualität und Belastbarkeit bislang oft nicht erfüllt werden können und eine Nachbearbeitung der additiv gefertigten Teile erfordern.

Posdzich arbeitet seit 2016 im InnoTeam „HochintEgratIve Prozesskette zur Generativen Fertigung von metallischen HochleistungsbauTeilen – HEIGHT“. Im Rahmen der Fachmesse Rapid.Tech + FabCon 3.D zeigen die Wissenschaftler auf dem Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ (Stand 2-401) die Ergebnisse ihrer Forschung, bei der sie vom Selective Laser Melting (SLM) über das Fräsen der gedruckten Bauteile bis hin zum Glattwalzen den gesamten Prozess und das begleitende Datenhandling entwickelt haben. „Wir zeichnen während der Fertigung jedes Bauteils die Maschinendaten auf, laden sie über eine Cloud als virtuellen Zwilling und vergleichen sie mit der ursprünglichen FEM-Simulation. So können wir die Eigenschaften und eventuelle Fehler des Werkstücks sofort erkennen und im nachfolgenden Prozessschritt ausgleichen“, erläutert Posdzich und ergänzt: „Durch die bauteilbezogene Datenspeicherung kann sich der Hersteller beim Versagen des Teils   später rechtlich absichern.“

Die Wissenschaftler sehen vor allem kleine und mittlere Unternehmen aus dem Werkzeugbau und der Medizintechnik als potenzielle Anwender ihrer Lösung: Derzeit werden beispielsweise Implantate mit individueller Kontur für jeden Patienten händisch nachpoliert. Durch das auf Grundlage der Prozessdaten gesteuerte Glattwalzen ließe sich die Genauigkeit und Belastbarkeit des Teils wesentlich verbessern.

Projektpartner in diesem InnoTeam sind neben der Hochschule Mittweida die vier sächsischen Unternehmen Laservorm GmbH, Millfax GmbH, CADsys Vertriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH und Werkzeug GmbH Glauchau.

Ausblick: Workshop „Nachbearbeitung additiv gefertigter Werkstücke“ Am 3. Juli 2019 lädt die Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik von 9 bis 14 Uhr zu einem Workshop „Nachbearbeitung additiv gefertigter Werkstücke“ ein. Vertreter aus Industrie und Wissenschaft werden dabei Gelegenheit haben, sich über den aktuellen Stand der Technik und neue Trends auszutauschen. Die Veranstaltung findet im M-Bau auf dem Campus der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 70, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Das Anmeldeformular und das ausführliche Programm sind hier zu finden.
Weitere Informationen zum InnoTeam HEIGHT

Alle Artikel E-Mail Xing