SmartERZ geht in die zweite Runde

SmartERZ geht in die zweite Runde
Lasten-E-Bikes aus Leichtbaumaterialien mit integrierter Sensorik. Innovative Produkte wie dieses entwickeln die Partner in SmartERZ-Projekten. Foto: mocci/CIP Mobility GmbH
11.03.2022 | Redaktion Autoland

Das WIR!-Bündnis „SmartERZ: Smart Composites Erzgebirge“  erhält weitere sechs Millionen Euro Bundesförderung bis Ende 2025 und geht in die zweite Phase der Umsetzung.

Durch Innovationen im Maschinenbau, der Elektrotechnik, Kunststoffverarbeitung, Oberflächentechnik und Textiltechnik soll das Erzgebirge zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort entwickelt werden. Konkret geht es um neuartige, funktionalisierte Verbundwerkstoffe, sogenannte Smart Composites. Diese Materialien haben ein enormes Innovations- und Wachstumspotenzial. Sie gelten als Schlüsseltechnologie und ermöglichen langfristig eine hohe regionale Wertschöpfung.

Werkstoffverbunde mit integrierten Funktionen

Im Ergebnis entstehen funktionalisierte Textilien, die mit Sensoren, Aktoren oder Leiterbahnen ausgestattet werden. Damit lassen sich beispielsweise Körperfunktionen oder Transportschäden messen und melden. Es geht um funktionalisierte Matrizen, z. B. Formgedächtnispolymere, deren Form nach vorheriger „Programmierung“ temperaturabhängig geändert werden kann, oder um funktionalisierte Oberflächen mit Selbstheilungseigenschaften bzw. optischen und haptischen Effekten. Darauf aufbauend können funktionsintegrierte Leichtbauelemente wie Kunststoffräder mit erweiterten Funktionen, z. B. elektrischen Radnabenmotoren, entwickelt werden.

Erzgebirge – solide Entwicklungsbasis

Als einwohnerstärkster Landkreis Ostdeutschlands hat das Erzgebirge eine solide Entwicklungsbasis. Mit der zweithöchsten Industrie- und Handwerkerdichte in Sachsen ist die Region in zahlreichen B2B-Zulieferketten etabliert und kann eine ausgeprägte Branchenvielfalt vorweisen. Auch die Arbeitslosenquote ist im Erzgebirge eine der niedrigsten in ganz Deutschland mit einem Höchststand an sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern. Dem gegenüber stehen kleinteilige Firmenstrukturen mit geringer Produktivität, die Abhängigkeit vom Metall-Automotive-Sektor mit geringen Margen in Transformation und das niedrigste Lohnniveau auf Basis des Medianentgeltes.

Im Netzwerk Innovationskraft voll ausschöpfen

Genau hier setzt SmartERZ an: Das Netzwerk verbindet kleine und mittelständische Unternehmen und bezieht auch aktuelle Forschungsprojekte ein, so dass sich Kooperationen finden und die Innovationskraft der Region durch Wissenstransfer und Zusammenarbeit voll ausgeschöpft werden kann. Unter den 197 Bündnispartnern befinden sich 152 Wirtschaftsunternehmen, 30 wissenschaftliche und 15 gesellschaftliche Einrichtungen, die gemeinsam aktiv werden können. Der Fokus auf Smarte Composite verhilft dem Erzgebirge und der geballten Technologiekompetenz der ansässigen Unternehmen zu einer überregionalen Sichtbarkeit, was wiederum zu Aufträgen mit größerem Volumen beitragen soll. Basierend auf dieser erwünschten Entwicklung können Fachkräfte gehalten und neue Stellen zu besseren Konditionen geschaffen werden.

Alle Artikel E-Mail Xing