Vom Agieren über den eigenen Tellerrand hinaus Weshalb Globalisierung und die Pflege der deutschen Sprache wichtig für den Mittelstand sind

Curitiba ist eine Station der IHK-Unternehmerreise, die vom 6. bis 12. Oktober 2019 nach Brasilien führt.
Curitiba ist eine Station der IHK-Unternehmerreise, die vom 6. bis 12. Oktober 2019 nach Brasilien führt. (Foto: Maria do Carmo Duarte Freitas/Pixabay)
01.08.2019 | Redaktion Autoland

Wer sich in automobilen Wertschöpfungsketten behaupten will, der hat dafür hauptsächlich zwei Möglichkeiten: innovieren und internationalisieren. Vor allem mit einem globalen Engagement tun sich Mittelständler mitunter schwer. Dass der Gang auf internationale Märkte jedoch keine Frage der Unternehmensgröße ist, zeigt die Qualitas Dienstleistungsgesellschaft mbH mit Sitz in Chemnitz.

Das 2002 gegründete Unternehmen hat sich als Spezialdienstleister in der Qualitätssicherung zu einem wich­tigen Partner der Automobilindustrie entwickelt. Qualitas ist mit seinen Dienstleistungen international unterwegs, wie mitt­ler­wei­le rund 500 Kunden in 45 Ländern belegen, davon etwa 80 Prozent Automobilzulieferer der verschiedenen Wertschöpfungsstufen. „Wir haben sehr schnell Aktivitäten im Ausland aufgebaut, denn die internationalen Automobilhersteller und ihre Zulieferer arbeiten rund um den Erdball nach gleichen Standards“, sagt Qualitas-Geschäftsführer Gerd Wagner. Zum Netzwerk gehören Partnerunternehmen in Polen, Tschechien und Brasilien. Gerd Wagner möchte kleine und mittlere Unternehmen ermuntern, sich mehr in Richtung Auslandsmärkte zu engagieren. „Wer in Sachen Internationalisierung untätig bleibt, wird demnächst vor verschlossenen Türen stehen“, so seine Überzeugung.

Bereits 2017 nutzten sächsische Unternehmer die Möglichkeit zur Erkundung des Automobilmarktes in Brasilien.
Bereits 2017 nutzten sächsische Unternehmer die Möglichkeit zur Erkundung des Automobilmarktes in Brasilien. (Foto: IHK Chemnitz/Regionalkammer Zwickau)

Begleitete Markterkundung in Südbrasilien im Oktober 2019

Der Geschäftsmann hält es generell für eine wichtige unternehmerische Tugend, über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken und zu handeln und engagiert sich dafür in verschiedenen Gremien der Wirtschaft. Mit der Regionalkammer Zwickau der IHK Chemnitz bereitet er nach 2017 erneut eine Unternehmerreise nach Brasilien vor. Vom 1. bis 12. Oktober 2019 haben interessierte Firmen die Möglichkeit, die prosperierende südbrasilianische Region um Curitiba und Florianopolis kennenzulernen. Geplant sind u. a. ein Besuch im BMW-Werk sowie bei weiteren Unternehmen des Automobil- und Maschinenbaus. Auch ein Abstecher zum zweitgrößten Oktoberfest der Welt nach Santa Catarina ist vorgesehen. „Brasilien gehört zu den zehn führenden Volkswirtschaften der Welt. Gerade im Süden des Landes befindet sich ein Großteil der rund 1300 deutschen Firmen, die an neuen Partnern und Dienstleistungen interessiert sind. Die IHK-Unternehmerreise bietet eine günstige Gelegenheit, diesen Markt kennenzulernen“, sagt Gerd Wagner.

Interessenten für die Unternehmerreise Brasilien wenden sich bitte an:
IHK Chemnitz/Regionalkammer Zwickau
Ronny Kunert-Hans
Tel.: +49 375-814-2240
E-Mail: ronny.kunert-hans@chemnitz.ihk.de

Klimaneutrale Kraftstoffe für nachhaltige Mobilität

Brasilien ist auch noch aus anderem Grund eine Reise wert, denn hier zeigen sich wei­tere Möglichkeiten, um eine nachhaltige Mobilität zu praktizieren. „Während wir in Deutschland zurzeit auf die E-Mobilität
fokussiert sind, nutzt Brasilien bereits seit vielen Jahren Bio-Kraftstoffe und fährt damit im wahrsten Sinne des Wortes klima­freundlich. Den Bereich der klimaneutralen Kraftstoffe sollten wir nicht vernachlässigen“, betont Gerd Wagner und verweist auf Methanol als Alternative zur Vollelektrifizierung des Verkehrs. Der Vordenker für Klimaschutz, Prof. Franz-Josef Radermacher, hat dafür ein Leuchtturm-Projekt entwickelt, bei dem in Afrika klimaneutrales Methanol preiswert hergestellt und nach Europa geliefert werden kann.

Gegen eine Verarmung der deutschen Sprache

Nicht zuletzt aus zahlreichen Aktivitäten weltweit hat Gerd Wagner eine besondere Beziehung zu seiner deutschen Muttersprache entwickelt: „Die eigene Sprache zu pflegen bedeutet seine Identität zu wahren. Das ist sowohl im globalen Kontext als auch mit zunehmender Digitalisierung von Bedeutung. Gerade vor dem letztgenannten Hintergrund beobachten wir eine Verarmung und überflüssige Verenglischung der deutschen Sprache. Sich in Schrift und Wort ordentlich auszudrücken, ist für das Funktionieren von Unternehmen, der Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft von fundamentaler Bedeutung.“ Aus diesem Grund engagiert sich Gerd Wagner im Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS) und hat mit Partnern für die Regionalgruppe der mitteldeutschen Länder eine Initiative gestartet. Ein Ziel ist, vom Mittelstand aus Einfluss auf die Bildungspolitik für mehr und qualifizierteren Deutschunterricht zu nehmen.

Mehr zum Verein Deutsche Sprache unter: www.vds-ev.de

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