VW-Inkubator-Programm wird international

Sechs internationale Startups entwickeln innovative Mobilitätsideen in Dresden zur Marktreife.
Sechs internationale Startups entwickeln innovative Mobilitätsideen in Dresden zur Marktreife. (Foto: Volkswagen/Arnold)
11.09.2018 | Redaktion Autoland

Das  Startup-Programm im „Future Mobility Incubator“ der Gläsernen Manufaktur geht neue Wege. Volkswagen hat erstmals ausschließlich internationale Startups bei Pitch-Wettbewerben in Tel Aviv, Prag, London, Riga und Hannover ausgewählt. Die jungen Gründer arbeiten an Themen wie Ride-Pooling von Kindern, Bezahlen per App an Tankstellen, Erfassen von Fahrzeughistorien, innovativer Routenplanung, frühzeitiges Buchen von Ladesäulen und Erkennen von Ladesäulen.

„Wir haben diesmal ausschließlich internationale Startups ausgewählt – und frische, innovative Mobilitätsideen in Europa und Israel gefunden. Ab September wollen wir diese mit unseren Experten zur Marktreife entwickeln“, sagte Kai Siedlatzek, Finanz-Geschäftsführer von Volkswagen Sachsen. Und Lars Dittert, Leiter der Gläsernen Manufaktur, fügte hinzu: „Dresden wird immer mehr zum Tor nach Osten. Besonderes Augenmerk haben wir deshalb bei der Startup-Auswahl auf die osteuropäischen Nachbarländer gelegt.“

„Unser klarer Fokus in der dritten Startup-Klasse ist vor allem der Kundennutzen. Ziel ist es, die Mobilität bequemer, sicherer und kostensparender zu machen“, so Dr. Nils Kristian Hueske, Leiter of Customer Experience Strategie & Innovation der Marke Volkswagen. „Volkswagen-Fahrzeuge werden zum persönlichen Device auf Rädern. Wir bauen gerade auf der ‚One Digital Platform‘ ein neuartiges, ganzheitliches Mobilitätserlebnis auf – von diesem strategischen Ansatz haben wir uns bei der Auswahl der Startups leiten lassen.“

Die Startups im Einzelnen:

Zouzoucar aus Frankreich

Das Startup entwickelt eine neuartige App für das Ridepooling von Kindern. Dabei werden Fahrten zur Schule, zum Sportverein oder Kindergeburtstag über eine App gebündelt. Die Kinder werden von bekannten und vertrauenswürdigen Personen gefahren. So wird eine sichere Transportlösung für den Nachwuchs geschaffen. Ziel ist es, unnötigen Verkehr von Eltern zu vermeiden, Kosten und vor allem Zeit zu sparen.

CarPay-Diem aus Luxemburg

Das Startup entwickelt eine Plattform, mit der sich über jede beliebige Mobile-App oder über ein vernetztes Auto Zapfsäulen an Tankstellen aktivieren und Zahlungen vom Innenraum des Fahrzeugs aus vornehmen lassen. Tankstellen können im Gegenzug dem Fahrer ein gezieltes Werbeangebot senden, das ihn dazu animieren soll, die Tankstelle zu betreten. Die Plattform von CarPay-Diem ist bereits mit mehr als zehntausend Tankstellen in den Benelux-Ländern kompatibel.

carVertical aus Litauen

Das Startup bietet eine blockchain-basierte Lösung, bei der so viele Informationen wie möglich über die Historie eines Fahrzeugs aus verschiedenen Quellen (Leasing, Versicherung, Privatbesitzer) in einem Register gesammelt werden. Fahrzeugbesitzer können so eine bestätigte und fälschungssichere Historie aufzeigen und damit den Wert ihres Fahrzeugs steigern. Es wird etwa angegeben, ob die Laufleistung der Fahrzeuge korrekt ist oder eventuelle Unfälle protokolliert wurden.

Make-My-Day aus Israel

Das Startup entwickelt einen digitalen, persönlichen Assistenten im Auto, der den optimalen Weg für den Fahrer sucht und dabei unter anderem das Laden für Elektro-Fahrzeuge oder tägliche Einkäufe in die Routenplanung integriert. Der Nutzer soll damit Zeit und Geld sparen.

Go To-U aus der Ukraine

Das Startup hat sich vorgenommen, ihr innovatives Buchungssystems von Ladestationen für e-Fahrzeuge in Dresden weiterzuentwickeln. Go To-U verbindet Fahrer von Elektrofahrzeugen mit Hotels, Restaurants und Cafés, die über eine Lade-Infrastruktur verfügen. Über die Buchungsplattform kann der e-Fahrer die Ladestation zum günstigsten Zeitpunkt buchen – und zugleich einen Tisch im Restaurant oder ein Hotelzimmer. Dort kann dann auch fürs Auto-Laden bezahlt werden. Unternehmen können dies für Marketing nutzen.

ToporAuto aus Russland

Die Junggründer entwickeln einen Dienst zur Überwachung und Analyse der Qualität der Straßenoberfläche mit Hilfe von Beschleunigungssensoren und GPS-Daten des Autos. Diese Daten können dann von Straßenverkehrsämtern der Kommunen, Autoherstellern und digitalen Karten-Anbietern genutzt werden.

Der Inkubator in Dresden richtet sich gezielt an gründungswillige Studenten und Wissenschaftler. Teil des Inkubator-Programms ist eine finanzielle Unterstützung von 15.000 Euro pro Start-up. Den Inkubator gibt es seit August 2017.

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