VW Zwickau erweitert Presswerk für E-Auto-Karosseriefertigung

Andreas Rittrich (l.), Leiter des Presswerks bei VW Zwickau, und Ronny Günther, Projektleiter für die Erweiterung des Presswerks, vor dem 125 Tonnen wiegenden und damit schwersten Pressenkopf der neuen XL-Presse, die gegenwärtig bei VW Zwickau aufgebaut wird. Der Kopf ist einer von insgesamt fünf für die Anlage, auf der ab Februar 2021 Außenhautteile für die E-Fahrzeuge gefertigt werden.
Andreas Rittrich (l.), Leiter des Presswerks bei VW Zwickau, und Ronny Günther, Projektleiter für die Erweiterung des Presswerks, vor dem 125 Tonnen wiegenden und damit schwersten Pressenkopf der neuen XL-Presse, die gegenwärtig bei VW Zwickau aufgebaut wird. Der Kopf ist einer von insgesamt fünf für die Anlage, auf der ab Februar 2021 Außenhautteile für die E-Fahrzeuge gefertigt werden. (Foto: Frank Reichel)
26.05.2020 | Redaktion Autoland

Mit einem erweiterten Presswerk will VW Zwickau zukünftig nahezu alle Karosserieteile für die am Standort gefertigten E-Autos selbst produzieren. Dazu investiert das Unternehmen rund 26 Millionen Euro in eine neue XL-Presse. Der erste von fünf Pressenköpfen wurde am 26. Mai 2020 in die neu gebaute Halle transportiert.

Die Großpresse ist das Herzstück des Erweiterungsbaus, mit dem sich das Presswerk um rund 25 Prozent auf eine Fläche von ca. sechs Fußballfeldern vergrößert. Auf der rund 90 Meter langen Anlage werden dann im Zusammenspiel mit einer bereits vorhandenen XL-Presse Außenhautteile wie Türen, Front- und Heckklappen sowie Seitenwände gefertigt. „Damit sind wir in der Lage, nahezu das vollständige Teilespektrum für die E-Auto-Karosserien im eigenen Haus zu fertigen. Lediglich warmumgeformte Teile sowie kleine Strukturbaugruppen werden von außen zugeliefert“, informiert Presswerksleiter Andreas Rittrich. Komplettiert wird die Anlage mit moderner Peripherie wie einer automatischen Abstapelanlage und einem vollautomatischen Hochregallager.

In Betrieb gehen soll die neue Presse ab Februar 2021. Die technische Inbetriebnahme ist für Dezember 2020 geplant. Bisher liegen alle Arbeiten für die rund 78 Millionen Euro teure Presswerkserweiterung trotz Corona-Pandemie im Plan. Darauf verweist Projektleiter Ronny Günther. Der Zwickauer hat bereits ein ähnliches Vorhaben bei VW Slovakia in Bratislava gemanagt.

Der neue Pressenkopf kam per Schiff direkt vom Schuler-Werk aus Brasilien. Weitere Teile wurden ebenfalls rechtzeitig aus China zugeliefert und sind während der coronabedingten Werksschließung eingebaut worden. Auch die erforderlichen Lieferungen aus Spanien und Italien kommen wie geplant.

Die Erweiterung des Presswerks ist Teil des Standortumbaus zur E-Auto-Fabrik, in den VW seit Anfang 2019 mehr als 1,2 Milliarden Euro investiert. Derzeit werden in Zwickau täglich 150 E-Autos in zwei Schichten gebaut. Ab Juni soll die Produktion auf 225 E-Fahrzeuge in drei Schichten hochgefahren werden. Darüber hinaus laufen aktuell täglich noch 230 Golf Variant vom Band. Diese Produktion endet im Sommer. Die Fertigungslinie wird dann ebenfalls für die E-Auto-Produktion umgerüstet. Ab Sommer 2021 sollen dann bis zu 1500 E-Fahrzeuge täglich das Werk verlassen.

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