Wege in eine Welt im Gleichgewicht

Wege in eine Welt im Gleichgewicht
„Neutraler Leichtbau – Wege in eine Welt im Gleichgewicht“ - darüber diskutierten die Teilnehmer auf dem 25. Internationalen Dresdner Leichtbausymposium am 30. Juni und 1. Juli 2022. Foto: Florian Lehmann, ILK/TUD
21.07.2022 | Redaktion Autoland

„Neutraler Leichtbau – Wege in eine Welt im Gleichgewicht lautete das Motto des 25. Internationalen Dresdner Leichtbausymposiums. Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) und der Akademische Club Leichtbau an der TU Dresden e. V. (ACL) richteten am 30. Juni und 1. Juli 2022 die Jubiläumsveranstaltung aus.

Nach zwei Pandemiejahren diskutierten die Teilnehmer aus Forschung, Industrie und Politik wieder in Präsenz Wege in eine lebenswertere Zukunft. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie kann Leichtbau zur Schonung natürlicher Ressourcen, zum Umweltschutz und zur Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft beitragen?

Kontinuierlich Forschung am Puls der Zeit

Das Jubiläumssymposium war geprägt von zukunftsweisenden sozial-öko-technologischen Ideen und Innovationen, die den Dreiklang Mensch-Technik-Umwelt vorbildlich umsetzen. „Forschung am Puls der Zeit“ sei das durchgängige Motto der gesamten Veranstaltungsreihe, fasste Prof. Ursula M. Staudinger, Rektorin der TU Dresden, in ihrem Grußwort zusammen: „In den 90er Jahren, durch Anschieben für Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Effizienz. Heute, indem wir die Leichtbau-Community zur Nachhaltigkeit aufrufen und praktische Wege aus der Klimakrise finden.“ Die rund 200 Besucher sahen neue Ansätze und konkrete Ideen für das eigene Handeln im Sinne des neutralen Leichtbaus. „Neutraler Leichtbau zielt nicht nur auf die klassische Reduktion des Produktgewichts und damit auf Material- und Energieeinsparung bei der Herstellung sowie Reduzierung des Energieverbrauchs im Betrieb. Hinzu kommt die neue Herausforderung, End-of-Life-Aspekte wie Rückbau und Recyclingfähigkeit der eingesetzten Leichtbaustrukturen, Materialverbunde und Materialien bereits in einem frühen Designstadium zu berücksichtigen“, skizziert ILK-Vorstand Prof. Maik Gude in seiner Eröffnungsrede.

Mit der Idee des neutralen Leichtbaus hat sich das ILK bereits 2017 der Erforschung einer umweltneutralen und global fairen Produkt- und Prozessgestaltung verschrieben. Die daraus abgeleiteten Forschungsfelder reichen weit über den aktuellen Stand der Technik hinaus. Sie bieten neben den großen Herausforderungen breites Entwicklungs- und Anwendungspotenzial für die kommenden Jahrzehnte.

Bunte Leichtbau-Palette

Fahrzeuge, Flugzeuge, Spritzgussmaschinen, aber auch medizinische Prothesen oder Pferdesättel – die Produktpalette der Leichtbauingenieure ist bunt. Die Anwendungsgebiete für neutralen Leichtbau sind dementsprechend vielfältig. Zahlreiche Ingenieure namhafter Industriepartner wie Rolls-Royce, Volkswagen und Elbe-Flugzeugwerke sowie namhafte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland präsentierten im Plenum und in drei parallelen Sessions konkrete Beispiele. Die Vorträge befassten sich mit recyclinggerechtem Multimaterialdesign für Leichtbaustrukturen, modernem Holzleichtbau, Wirbelstromprüfverfahren für Carbonfasern,

Der Forschungs- und Branchentreff hatte in diesem Jahr mehrere Standorte. Zur Eröffnung und Plenarsitzung luden die ILK und der ACL in das neu eröffnete Nationale Leichtbau-Validierungszentrum. Am zweiten Symposiumstag öffnete das ILK die Hallen auf dem Leichtbau-Campus Dresden-Johannstadt für die Gäste.

Ein Elefant in der Leichtbau-Leistungsschau

Das Leichtbau Symposium steht für erfolgreiches Networking. Es ist eine hervorragende Bühne für vielfältige Projekte und Kooperationen und vor allem für den Wissenschaftstransfer an KMU sowie ein breiteres Publikum. Das um das ILK aufgebaute Netzwerk aus Unternehmen und Forschungspartnern präsentierte seine Leistungen auf der Projekt- und Kompetenzschau am 1. Juli im Leichtbau-Innovationszentrum (LIZ). Mit zum Teil einzigartigen Exponaten erhielten die Besucher Einblick in die neuesten Forschungsprojekte des ILK und die Expertise der sächsischen Leichtbauindustrie. „Wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen auf unserer Leichtbaumesse … ein Elefant über den Weg läuft“, stellte ILK-Vorstand Prof. Niels Modler das wohl auffälligste und vielleicht überraschendste Exponat der Begleitmesse vor – die Theaterskulpturen aus Leichtbaumaterialien der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

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