Mitfahrer im automatisierten Shuttle gesucht

Mitfahrer im automatisierten Shuttle gesucht
Automatisiert fahrende Shuttle sind bisher meist in urbanen Räumen getestet worden. Vom 30. Juni bis 6. Juli 2023 führt die TU Chemnitz eine Nutzerstudie zum Einsatz eines solchen Shuttles im ländlichen Raum durch, konkret in der Gemeinde Gelenau. Dafür suchen die Forschenden Mitfahrer. Foto: IAV
23.06.2023 | Redaktion Autoland

Die Technische Universität Chemnitz (TUC) sucht Mitfahrer im automatisierten Shuttle. Sie führt eine Nutzerstudie im Erzgebirge durch, um ein automatisiertes Fahrzeug zur Personenbeförderung im ländlichen Raum zu testen. Zwischen dem 30. Juni und 6. Juli 2023 gibt es die Möglichkeit zum Mitfahren.

Die TUC führt die Testfahrten mit den Forschungspartnern IAV und DLR sowie den Kommunen Zwönitz und Gelenau durch. Ziel ist, erste Erfahrungen zur Anpassung derartiger Fahrzeugkonzepte an den ländlichen Mittelgebirgsraum zu sammeln. Das Shuttle kommt in der Gemeinde Gelenau, ca. 15 Kilometer südlich von Chemnitz, zum Einsatz. Dies passiert zwischen dem 30. Juni und 6. Juli während der Festwoche zur 750-Jahr-Feier des Ortes. Den Shuttlebetrieb koordiniert das Zentrum für Wissens- und Technologietransfer der TUC. Eigentümer und Entwickler des Fahrzeugs, das bereits in Hamburg und in der Nähe von Salzburg erprobt wurde, ist die IAV. Sie nimmt die technischen Anpassungen für den Einsatzraum vor und holt die notwendigen behördlichen Genehmigungen ein. Ebenso stellt einen Sicherheitsfahrer, der die Fahrten begleitet und im Bedarfsfall das Shuttle auch manuell steuern kann.

Begleitende Befragungen

Begleitend finden Befragungen der Forschungsgruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie (Leitung: Prof. Dr. Josef Krems) der TUC statt. Im Fokus stehen die Wahrnehmungen der Fahrgäste während der Shuttlefahrt. So soll u. a. erhoben werden, wie sicher sich die Fahrgäste fühlen und wie vertrauenswürdig und angenehm sie die Fahrten empfinden. Ebenso geht es aber auch darum, welche Störgrößen und Hemmnisse es aus Sicht der Nutzenden noch gibt. Die Forschenden wollen Anhaltspunkte dafür gewinnen, wie ein derartiges Shuttle gestaltet sein muss, um auf die Bedürfnisse der Nutzenden bestmöglich einzugehen.

Herausforderung erzgebirgische Topographie

Die Gemeinde Gelenau verwandelt sich für den Einsatzzeitraum in eine Art „Reallabor“. Das Shuttle pendelt auf einer ca. 1,5 km langen Strecke zwischen der Zentralhaltestelle nahe dem Rathaus und dem Feuerwehrdepot. Im Vorfeld des Shuttleeinsatzes galt es, die örtlichen Rahmenbedingungen zu erkunden. Erzgebirgsgemeinden bringen durch Steigungen, enge sowie unübersichtliche Straßen und Kreuzungsbereiche andere Herausforderungen mit sich als der beim automatisierten Fahren schon besser erschlossene urbane Raum. Bereits während eines Vorgängerprojektes stand speziell die Gemeinde Gelenau hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für den Einsatz automatisierter Shuttles im Fokus. Dabei wurden drei Ausbaustufen für Einsatzszenarien identifiziert, die in etwa von der jetzt gefahrenen, rein innerörtlich verlaufenden Strecke bis hin zu einer Zubringerrolle des Shuttles für die City-Bahn reichten.

Das aktuelle Projekt ist eins von knapp einem Dutzend Vorhaben des Smart Rail Connectivity Campus (SRCC), mit dem die TUC und die Stadt Annaberg-Buchholz gemeinsam einen Forschungscampus für digitalisierten und automatisierten Schienenverkehr im Erzgebirge etablieren.

Volljährige Interessierte sind eingeladen

Volljährige Interessierte sind herzlich eingeladen, das Shuttle in Gelenau kostenlos zu testen und ihre Einschätzungen mitzuteilen. Es gibt eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 5 Euro. Zu folgenden Zeiten kann das Shuttle genutzt werden:

•             30.06. und 01.07.: jeweils 12 – 20 Uhr

•             02.07.: 10 – 18 Uhr

•             03.07. und 04.07.: jeweils 9 – 14 Uhr

•             05.07. und 06.07.: jeweils 13 – 18 Uhr

Das Shuttle startet zu den oben genannten Zeiten jeweils an der Zentralhaltestelle Gelenau. Eine vorherige Anmeldung für die Mitfahrt ist nicht notwendig. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten kann es jedoch zu Wartezeiten kommen. Eine komplette Runde ab Zentralhaltestelle und zurück dauert insgesamt ca. 20 Minuten. Die begleitenden Erhebungen nehmen etwa zehn Minuten in Anspruch. Es ist zu berücksichtigen, dass die ersten drei Einsatztage in die erwähnte Festwoche fallen. Die Gemeinde Gelenau erhebt dafür an diesen Tagen eine Eintrittsgebühr.

Weitere Auskünfte zum Projekt erteilen Dr. Steve Rother, Telefon +49 (0)371 531-37494, E-Mail steve.rother@wirtschaft.tu-chemnitz.de, und Sabine Springer-Teumer, Telefon +49 (0)371 531-30311, E-Mail sabine.springer-teumer@psychologie.tu-chemnitz.de.

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