Vier Prüfstände in einem IAV-Entwicklungszentrum Chemnitz/Stollberg testet Antriebe von morgen

hochmoderner Allrad-Prüfstand
Der Automobilentwickler IAV investiert in Stollberg in einen hochmodernen Allrad-Prüfstand für unterschiedliche Antriebsstränge. (Abbildung: IAV)
27.07.2017 | Redaktion Autoland

Der Automobilentwickler IAV investiert in seinem Entwicklungszentrum Chemnitz/Stollberg in einen hochmodernen Prüfstand für unterschiedliche Antriebsstränge. Mit dem neuen Equipment lassen sich beispielsweise rein elektrisch betriebene Fahrzeuge mit Zweirad- oder Allradantrieb untersuchen. Dank seiner hohen Leistung eignet sich der Prüfstand für die zahlreichen Modelle, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen werden.

Blick in ein Getriebe mittels AR

Virtuell Reality (VR) und Augmented Reality (AR) nutzen IAV-Ingenieure, um Entwicklungen noch vor dem Prototypenstadium zu testen bzw. zu simulieren. Hier der Blick in ein Getriebe mittels AR. (Foto: Frank Reichel)

Allradantriebe werden künftig auch bei Elektrofahrzeugen eine wichtige Rolle spielen, weil sie eine höhere Rekuperation der Bremsenergie ermöglichen und ein besseres Fahrverhalten aufweisen. Der neue IAV-Prüfstand ist für sie ebenso geeignet wie für E-Autos mit Zweiradantrieb sowie für klassische Getriebetests und Untersuchungen an konventionellen Allradfahrzeugen. „Eigentlich sind es vier Prüfstände in einem“, sagt Wolfgang Reimann, Bereichsleiter Powertrain & Power Engineering bei IAV. „Wir können die Messtechnik ohne Probleme an die jeweilige Aufgabe anpassen.“

Kein vergleichbarer Prüfstand in dieser Leistungsklasse

Grundlage dafür ist das flexible Konzept des Prüfstands: Er kombiniert einen Getriebeprüfstand mit drei E-Motoren mit einem Achsprüfstand, der über zwei E-Motoren verfügt. Beide sind durch eine Wand voneinander getrennt, die sich schnell entfernen lässt – sodass bei Bedarf ein einziger Prüfstand mit fünf E-Motoren entsteht, mit dem sich die rein elektrischen Allradantriebe untersuchen lassen. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit der neuen Anlage: Sie ist für Spannungen bis 1200 Volt und Ströme von bis zu 1400 Ampere ausgelegt und damit auch für künftige Entwicklungen im Bereich der Leistungselektronik gerüstet. „In ganz Deutschland gibt es keinen vergleichbaren Prüfstand in dieser Leistungsklasse“, so Reimann.

In Chemnitz/Stollberg hat der Automobilentwickler IAV fast seine gesamten Aktivitäten rund um elektrische Antriebsstränge gebündelt. Der neue Prüfstand ist ein Baustein der strategischen Initiative „E-Mobilität“.

Darüber hinaus wird von Sachsen aus auch das Hochautomatisierte Fahren (HAF) nach vorn gebracht. Bereits seit 1995 wird an Themen wie Fahrerassistenzsystemen und aktiver Sicherheit gearbeitet. Mit zwei Fahrzeugen in Deutschland und einem in den USA werden die entwickelten Systeme aktuell erprobt.

IAV ist mit mehr als 6.500 Mitarbeitern einer der weltweit führenden Engineering-Partner der Automobilindustrie. Das Unternehmen entwickelt seit über 30 Jahren innovative Konzepte und Technologien für zukünftige Fahrzeuge. Die Kernkompetenzen liegen in serientauglichen Lösungen in allen Bereichen der Elektronik-, Antriebsstrang- und Fahrzeugentwicklung. Zu den Kunden des Unternehmens zählen weltweit alle namhaften Automobilhersteller und Zulieferer. Neben den Entwicklungszentren in Berlin, Gifhorn und Chemnitz/Stollberg verfügt IAV über weitere Standorte in Deutschland, Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika.

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