Erzmo sorgt für Power zwischen den Pedalen Elektromotorenwerk Grünhain hat sich mit Pedelec-Antrieben Standbein in der E-Mobilität aufgebaut

Der Pedelec-Antrieb Erzmo kommt in Lastenfahrrädern zum Einsatz.
Der Pedelec-Antrieb Erzmo kommt in Lastenfahrrädern zum Einsatz. (Foto: EMGR)
24.03.2022 | Redaktion Autoland

Elektromotoren bis 7,5 kW bilden das Kern­geschäft der Elektromotorenwerk Grünhain GmbH, kurz EMGR. Die 270 Mitarbeiter entwickeln und fertigen die Antriebe meist kundenspezifisch. Sie kommen in zahlreichen Anwendungen wie Pumpen, Kompressoren oder Ventilatoren zum Einsatz – von Medizintechnik bis zum Maschinenbau. Mit der E-Mobilität hat sich der Motorenspezialist aus dem Erzgebirge ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen.

Erzmo heißt der Antrieb, den EMGR für Lastenfahrräder entwickelt hat und jetzt in Größenordnungen baut. „Seit etwa drei Jahren hat sich der Zuspruch für dieses Produkt deutlich erhöht“, sagt Geschäftsführer Peter C. Weilguni. Mit dem mittig zwischen den Pedalen sitzenden Motor können Lasten bis zu 300 Kilogramm leicht bewegt werden. Das wissen beispielsweise Postzusteller zu schätzen.
Die Grünhainer belassen es nicht beim aktuell auf dem Markt befindlichen Modell. Sie entwickeln bereits Erzmo 2.0, mit dem Fahrzeug- und Fahrdaten abruf- und auswertbar werden, mit dem sich Fahrmodi einstellen lassen und mit dem das Rückgewinnen von Bremsenergie möglich wird. Ende 2022 soll die Weiterentwicklung serienreif sein. Der Geschäftsführer hat bereits weitere Anwendungen für das Produkt im Auge, beispielsweise für Tretboote.

Der Boom bei klimafreundlichen Lastenfahrrädern war nur ein Grund für das Wachstum um 30 Prozent, das der Betrieb von 2020 zu 2021 erreicht hat. Auch die Bereiche der klassischen E-Motoren und die hauseigene Aluminium-Druckgießerei haben dazu beigetragen. Der Trend setzt sich 2022 fort. „Es sind keine Nachholeffekte. Unsere Kunden wachsen organisch“, so der Geschäftsführer.

Die gute Auftragslage verlangt angesichts schwankender Materialverfügbarkeit und steigender Preise ein sehr flexibles Management des Tagesgeschäftes. Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich aus den Corona-Regelungen. So hat EMGR ein eigenes Testregime aufgebaut und 15 Mitarbeiter zu Testern ausgebildet. Bei etwa 60 Prozent geimpfter Belegschaft bedeutet das einen nochmals erhöhten Personalaufwand. Das Unternehmen hat bisher eine sechsstellige Summe für pandemiebedingte Aufgaben aufbringen müssen. Dazu gehörte auch die schnelle Organisation von Übergangswohnungen für tschechische Beschäftigte, als der Freistaat Sachsen quasi über Nacht die Grenze geschlossen hatte.

emgr.com

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