Joyson Sachsen: Gut unterwegs unter neuem Namen

Ein Kopfairbag in voller Größe. Der Airbaghersteller Joyson Safety Systems Sachsen in Elterlein ist auf die Herstellung dieser Insassenschutzsysteme im Seitenbereich spezialisiert. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer informierte sich über die Situation des ehemaligen Takata-Standortes nach dessen Übernahme durch Joyson.
Ein Kopfairbag in voller Größe. Der Airbaghersteller Joyson Safety Systems Sachsen in Elterlein ist auf die Herstellung dieser Insassenschutzsysteme im Seitenbereich spezialisiert. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer informierte sich über die Situation des ehemaligen Takata-Standortes nach dessen Übernahme durch Joyson. (Foto: Ina Reichel)
20.08.2018 | Redaktion Autoland

Seit April 2018 firmieren die ehemaligen Takata-Standorte Elterlein, Freiberg und Döbeln unter Joyson Safety Systems Sachsen GmbH. Mit der Übernahme durch die chinesische Ningbo Joyson Electronic Corporation endete für den Hersteller von automobilen Sicherheitssystemen selbst eine längere Phase der Unsicherheit. Davon überzeugte sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer Mitte August 2018 bei einem Unternehmensbesuch in Elterlein.

Der japanische Takata-Konzern musste aufgrund eines immensen Rückrufs von defekten Airbags in Asien und Amerika Insolvenz anmelden. Die europäischen Standorte waren davon zwar nicht betroffen, aber dennoch war eine gewisse Zurückhaltung bei den Kunden spürbar. Seit der Umfirmierung werden jedoch wieder verstärkt Neuaufträge vergeben, so Werkleiter Albert Cucek. Das widerspiegelt sich in den Elterleiner Produktionshallen. Gegenwärtig wird Platz für insgesamt 21 neue Fertigungslinien geschaffen, auf denen ab Herbst neue Airbag-Module für BMW und Daimler hergestellt werden. Insgesamt 27 Kunden, darunter alle namhaften Automobilhersteller, werden vom Erzgebirge aus mit Airbags bedient. Die Jahresproduktion liegt bei rund acht Millionen dieser Insassenschutzsysteme. Der Standort ist vor allem auf die Produktion von Seiten- und Kopfairbags spezialisiert. Gemeinsam mit einem Kunden wurde ein „vorausschauender“ Seitenairbag entwickelt, dessen Sensorik die Passagiere bereits vor einem drohenden Aufprall aus dem Gefahrenbereich bewegt und somit mögliche Unfallfolgen erheblich reduziert. Das System hat noch einen weiteren Vorteil: Es ist wiederverwendbar. Nachdem es aktiv wurde, muss lediglich der Gasgenerator ausgetauscht werden.

Innovativ sind die 480 Mitarbeiter insbesondere, wenn es um die kontinuierliche Optimierung der Fertigungs- und Logistikprozesse geht – mit Blick auf höchste Effizienz und quasi Null-Fehler-Produktion. Das ist seit Inbetriebnahme 1997 die Stärke des Standorts, wie die zahlreichen Qualitätspreise und die zweimalige Auszeichnung als „Fabrik des Jahres“ belegen. Dieses Know-how trägt das Werk jetzt verstärkt in die Joyson-Standorte außerhalb Sachsens mit hinein, betont Albert Cucek.

In Sachsen umfasst der Joyson-Verbund neben dem Modulwerk in Elterlein noch die Fertigungsstätten in Freiberg und Döbeln. Dort werden Gasgeneratoren der neuesten Generation hergestellt und für Elterlein sowie weitere Joyson-Standorte zugeliefert. In Freiberg sind reichlich 400 und in Döbeln fast 160 Mitarbeiter tätig.

 

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