Mobiles Spritzgießen – mehrfach ausgezeichnete Innovation

Mit dem AVK-Innovationspreis prämierte ROBIN-Verfahrenstechnologie und Szenario zum Einsatz mehrerer Systeme in Montagelinien.
Mit dem AVK-Innovationspreis prämierte ROBIN-Verfahrenstechnologie und Szenario zum Einsatz mehrerer Systeme in Montagelinien. (Foto: TUD/ILK)
30.11.2020 | Redaktion Autoland

ROBIN heißt das jüngste Startup des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) an der TU Dresden. Mit der Idee des mobilen Spritzgießens hat das Gründerteam um Dr. Michael Krahl in mehreren Wettbewerben überzeugt und neben dem Silber-Award beim IQ Innovationspreis Mitteldeutschland in der Kategorie Automotive den AVK-Innovationspreis in der Kategorie Prozesse und Verfahren gewonnen. Die AVK ist die führende Interessengemeinschaft der Kunststoffindustrie in Deutschland.

Dem ROBIN-Team ist es durch den Einsatz von Kohlenstofffasern in einem Composite-C-Bügel einer Spritzgießmaschine erstmalig gelungen, die Maschine mit einem Gewicht von unter 140 Kilogramm zu bauen. Dadurch kann sie beispielsweise an einem Roboter befestigt und frei im Raum bewegt werden. Durch diese Mobilität und Flexibilität in der Anlagentechnik wird das Spritzgießen bei der Fertigung von hybriden Bauteilen revolutioniert. In den Bewertungskriterien des AVK-Innovationspreises wird besonderer Wert auf die Nachhaltigkeit der Einreichungen gelegt. „Wir sehen die Auszeichnung als Bestätigung und weiteren Ansporn auf unserem Weg, die neue Denkweise des mobilen Spritzgießens auf den Markt zu bringen“, hebt Dr. Michael Krahl in seiner Danksagung hervor.

Die Gründer können sich aktuell auf die für Neugründungen idealen Voraussetzungen am ILK der TU Dresden verlassen. Im Kontext dieser engen Partnerschaft zwischen Startup und Universität bestätigt Prof. Dr. Maik Gude: „Wir wollen mit unserer Strategie am ILK den Technologietransfer in Sachsen durch Ausgründungen mit High-Tech-Leichtbaulösungen und nachhaltigen Geschäftsmodellen fördern“. Somit steht die jüngste Firmengründung aus dem ILK-Umfeld kurz bevor.

Die Vielzahl an Möglichkeiten, Bauteile mit einer einzigartigen Variabilität zu fertigen und in bestehende Produktionslinien zu integrieren, ist dabei der große Vorteil und die größte Herausforderung zugleich. Schließlich stellt diese Verfahrensweise die Produktion derartig auf den Kopf, dass komplett neue Denkweisen erforderlich sind. Um dies zu beherrschen, begleitet das Gründungsteam erste Kunden bei der Produktentstehung bereits im frühen Stadium der Vorentwicklung. Ziel ist, die ROBIN-Anlagentechnik in moderne Produktionslinien so zu integrieren, dass die umfassenden Vorteile maximal ausgeschöpft werden können.

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