Pierburg Hartha: 100-jähriger Standort mit viel Zukunft

Pierburg Hartha: 100-Jähriger Standort mit viel Zukunft
Seit 100 Jahren werden in Hartha Elektromotoren hergestellt. Seit 30 Jahren gehört der Standort zum Rheinmetall-Konzern und macht seitdem immer wieder durch innovative Produkte vor allem für die Automobilindustrie auf sich aufmerksam. Beide Jubiläen wurden Mitte Mai gefeiert. Foto: Ina Reichel
16.05.2022 | Redaktion Autoland

Seit 100 Jahren werden in Hartha Elektromotoren gefertigt. Seit 30 Jahren gehört der Standort als Pierburg Pump Technology GmbH zum Rheinmetall-Konzern und hat sich seitdem zu einem Hersteller innovativer Komponenten für den Mobilitätsbereich entwickelt. Am 13. Mai 2022, übrigens einem Freitag, feierte das Unternehmen mit zahlreichen Gästen und vor allem den 460 Mitarbeitern und deren Angehörigen beide Jubiläen.

Ein Unternehmen, das seit 100 Jahren ununterbrochen arbeitet, ist keine Selbstverständlichkeit. Darauf verwies der Standortleiter Mario Schäfer. Mut und Wille zu kontinuierlicher Veränderungsbereitschaft sowie der Blick nach vorn seien die Stärken, die auch in die Zukunft wirken. Das wird inmitten der aktuellen Transformationsprozesse bei Mobilität, Energie und Digitalisierung an neuen Produkten aus Hartha deutlich. Hierzu zählen ein Elektroantrieb für Pedelecs, ein Wasserstoff-Rezirkulationsgebläse sowie eine eigenentwickelte Hochvolt-Kühlmedienpumpe. Die Paarung von Produktion und Entwicklung betonte Rene Gansauge, Rheinmetall-Divisionsleiter Sensors and Actuators, denn auch als echten Harthaer Standortvorteil.

„Ein Werk, das vor Innovationen sprüht“

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, würdigte, dass die Mitarbeiter mit „großer Leidenschaft“ arbeiten und „das Werk nur so vor Innovationen sprühe“. Mit dem Innovationsgeist werde die Zahl der Beschäftigten um weitere 100 bis 200 wachsen können. Die Produkte aus Hartha tragen wesentlich bei, dass Rheinmetall seine Position als leistungsfähiger Anbieter für neue Mobilitätslösungen im Bereich Elektro- und Brennstoffzellenantrieb beschleunigt.

Mehr Sein als Schein – so geht sächsisch

Zu den Gratulanten zählte auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer. Der Standort im ländlichen Raum zeige: So geht sächsisch. Das Handeln nach dem Motto „Mehr Sein als Schein“ in der Fläche müsse weiter gestärkt werden, u. a. mit schnellem Internet, modernen Schulen sowie weiteren Infrastrukturmaßnahmen. Kretschmer nutzte sein Statement auch, um die Rolle von Rheinmetall als wichtigem Faktor für die Verteidigung hervorzuheben und auf das Thema Energie-Embargo einzugehen. Hier müsse man fragen, was nützt und was schadet uns, was bedeutet es konkret, wenn im Osten Deutschlands kein Öl mehr verfügbar sei. Allgemeine Antworten seitens der Bundesregierung, dass die Folgen nicht so schlimm werden würden, helfen nicht. Dafür gab es Zwischenapplaus. Er sei kein Russlandversteher, betonte der Ministerpräsident. Energie sei jedoch die Achillesferse der Wirtschaft. Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist entschieden, so Kretschmer, jetzt geht es um das Wie, auch um jungen Menschen gerade im ländlichen Raum Perspektiven aufzuzeigen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer war einer der Gratulanten zum 100. Geburtstag. Gemeinsam mit Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall (l.), besichtigt er die innovative Produktpalette der Rheinmetall-Tochter Pierburg in Hartha. In der Hand hält er den Elektroantrieb für Pedelecs, die zukünftig in Hartha gefertigt werden. Foto: Ina Reichel

Aktuelle und zukünftige Bestseller

Bei Pierburg in Hartha gibt es diese Perspektiven. Das Unternehmen zeichnet sich seit Jahrzehnten durch seine Innovationskraft aus – mit modernen Pumpen und Produkten für das Thermomanagement. Bereits das erste im Jahr 1996 am Standort Hartha entwickelte Patent, die elektrische Wasserumwälzpumpe (WUP), wurde mit bis dato fast 100 Millionen produzierten Exemplaren ein Bestseller. Aktuell ist die Fertigung eines Wasserstoff-Rezirkulationsgebläses (Hydrogen Recirculation Blower, HRB) bereits angelaufen, die Hochvolt-Kühlmedienpumpe CWA 2000 für Brennstoffzellenanwendungen ist für die nahe Zukunft geplant. Die Erschließung neuer Zukunftsfelder, wie z. B. der Wasserstofftechnologie, und das Erreichen der CO2-Neutralität in der Produktion bis zum Jahr 2030 sind strategische Ziele zur Sicherung des nachhaltigen Erfolgs.

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