Sächsische Polizei testet Streifenwagen der Zukunft

VW Sachsen und die sächsische Polizei haben eine Kooperation vereinbart. Auf dem Foto v. l. Horst Kretzschmar/Landespolizeipräsident, Reinhard de Vries/Geschäftsführer Technik und Logistik von VW Sachsen und Lars Dittert/Leiter Sonderfahrzeugbau St. Egidien.
VW Sachsen und die sächsische Polizei haben eine Kooperation vereinbart. Auf dem Foto v. l. Horst Kretzschmar/Landespolizeipräsident, Reinhard de Vries/Geschäftsführer Technik und Logistik von VW Sachsen und Lars Dittert/Leiter Sonderfahrzeugbau St. Egidien. (Foto: Volkswagen)
05.11.2020 | Redaktion Autoland

Volkswagen Sachsen und die Polizei in Sachsen haben einen Kooperationsvertrag über die künftige Zusammenarbeit unterschrieben. Fortan werden zwei der ersten VW Golf 8 Polizei-Sonderfahrzeuge aus St. Egidien im dienstlichen Alltag getestet.

Es ist eine Win-Win-Situation für beide Parteien: Während die sächsische Polizei die aktuelle Fahrzeuggeneration von Volkswagen intensiv in der Praxis erproben kann, erwartet der Automobilhersteller wertvolle Erkenntnisse bei der fortlaufenden Entwicklung polizeilicher Sonderfahrzeuge. „Der Sonderfahrzeugbau von Volkswagen in St. Egidien bei Zwickau ist seit vielen Jahren spezialisiert auf besondere Anforderungen. Dazu gehören neben Einsatzfahrzeugen der Polizei und Feuerwehren zum Beispiel auch Fahrschulwagen. Wir freuen uns, dass die sächsische Polizei nun zunächst zwei Golf 8 testet. Ihre gemachten Erfahrungen im Arbeitsalltag helfen, unsere Produkte immer weiter zu verbessern und auf den täglichen Einsatz noch besser abzustimmen“, so Reinhard de Vries, Geschäftsführer Technik und Logistik von Volkswagen Sachsen. „Mit Blick in die Zukunft sollten auch E-Fahrzeuge im Sonderfahrzeugbau insbesondere für den polizeilichen Einsatz eine Rolle spielen können“, so de Vries weiter.

„Ein guter Funkstreifenwagen ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel für unsere Polizeibeamtinnen und -beamten“, so Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar. „Sie müssen Verlässlichkeit, ein hohes Maß an Sicherheit sowie Komfort für die Besatzungen bieten, außerdem den deutlich gestiegenen Anforderungen gerecht werden, die sich im Arbeitsalltag an sie stellen.“ Vor allem der Platzbedarf für Material und Ausrüstung in den Einsatzfahrzeugen sei gestiegen.

Die beiden zivilen VW Golf 8 kommen in den kommenden Wochen im Bereich der Kriminalpolizei zum Einsatz. Verbaut sind digitaler Polizeifunk sowie eine verdeckte Blaulichtanlage, die auch Einsatzfahrten mit Sondersignal ermöglichen. Es ist vereinbart, dass künftig weitere Sonderfahrzeuge der Polizeidirektion Zwickau zur Verfügung gestellt werden sollen. Aus der gemeinsamen Kooperation zwischen Landespolizei und Volkswagen resultieren jedoch keine Verpflichtungen des Freistaates Sachsen, VW-Fahrzeuge für die sächsische Polizei zu erwerben. Im Rahmen der Beschaffung von Fahrzeugen für Behörden des Freistaates Sachsen erfolgt in jedem Fall ein gesetzlich vorgeschriebenes Vergabeverfahren nach der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge.

VW-Sonderfahrzeugbau wird von Sachsen aus gesteuert

Bei Volkswagen Sachsen werden seit 1990 Fahrzeuge zu Sonderfahrzeugen umgebaut. Im März 2014 wurde in St. Egidien ein neuer Standort für den Sonderfahrzeugbau mit mehr als 200 Beschäftigten aufgebaut. Auf 5.000 Quadratmeter Produktionsfläche werden dort Individual- und Kleinserien-Fertigung für alle Konzernmarken durchgeführt. Dabei geht es um Prototypenbau, Voll- und Teilfolierung, Individualisierung (Interieur, Einstiegsleisten), Belederung, Bestickung, Polsterei, Funkausstattungen und Kundenbetreuung. Zum Sonderfahrzeugbau der Marke Volkswagen gehören die Standorte Wolfsburg, Emden und Sankt Egidien. Die übergreifende Steuerung erfolgt aus Sachsen. Die sächsische Polizei hat aktuell etwa 3.100 Fahrzeuge in ihrem Bestand. Jährlich werden mit diesen Fahrzeugen rund 40 Millionen Kilometer zurückgelegt. In der Regel werden erworbene Einsatzfahrzeuge über sieben Jahre gefahren. Bis 2016 investierte der Freistaat Sachsen ungefähr sechs Millionen Euro jährlich in den polizeilichen Fuhrpark. Seit 2017 werden jährlich etwa 14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die nunmehr eine Modernisierung und Erneuerung der Fahrzeugflotte ermöglichen.

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