Skeleton sammelt 41 Millionen Euro ein

In Großröhrsdorf bei Dresden baut Skeleton Technologies seit 2017 eine hochmoderne Fertigung für Ultrakondensatoren auf, die im Automobil-, Industrie- und Windkraftsektor zum Einsatz kommen.
In Großröhrsdorf bei Dresden baut Skeleton Technologies seit 2017 eine hochmoderne Fertigung für Ultrakondensatoren auf, die im Automobil-, Industrie- und Windkraftsektor zum Einsatz kommen. (Foto: Skeleton)
05.11.2020 | Redaktion Autoland

Skeleton, Technologieführer für Hochleistungs-Ultrakondensatoren aus Estland mit Produktion im sächsischen Großröhrsdorf, hat in einer Finanzierungsrunde 41 Millionen Euro eingesammelt und damit sein Gesamtkapital seit Gründung 2009 auf über 93 Millionen Euro erhöht.

Die aktuelle Investition gehört 2020 zu den fünf wichtigsten Finanzierungsrunden für den Cleantech-Sektor in der EU und wird das Wachstum von Skeleton weiter beschleunigen, teilt das Unternehmen mit. Ein Teil des Geldes wird auch in den sächsischen Standort fließen, u. a. zur Entwicklung neuer Technologien sowie zum Aufbau neuer Produktlinien für den Automobil-, Industrie- und Windenergiesektor.

Laden in nur 15 Sekunden

In einem Projekt mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeitet Skeleton an einer Graphenbatterie mit einer Ladezeit von nur 15 Sekunden. Diese besonders schnelle Ladezeit in Verbindung mit Hunderttausenden von Ladezyklen macht die Super-Batterie zu einer perfekten Lösung für die drei Hauptprobleme, die Elektrofahrzeuge betreffen: langsame Ladezeiten, Verschlechterung der Batterie und Reichweitenangst. Das Hauptunterscheidungsmerkmal zu anderen Lösungen ist das patentierte gebogene Graphen-Kohlenstoffmaterial von Skeleton, mit dem die hohe Leistung und lange Lebensdauer von Ultrakondensatoren in einer Graphenbatterie angewendet werden kann. Ultrakondensatoren entwickeln sich zunehmend zur idealen Ergänzungstechnologie zu Lithium-Ionen-Batterien

2017 hatte das Unternehmen aus Estland eine Ultrakondensatoren-Fertigung im sächsischen Großröhrsdorf eröffnet. Dabei handelt es sich um Leistungsspeicher, die schneller Energie aufnehmen und abgeben können als herkömmliche Batterien.

Ergänzung zu Li-Ionen-Batterie und H2-Brennstoffzelle

Taavi Madiberk, CEO und Mitbegründer von Skeleton betont: „Der Fahrplan zur Emissionsfreiheit erfordert Innovation und einen Mix aus unterstützenden Technologien. Ultrakondensatoren sind ein Schlüsselelement zur Senkung der Emissionen – wir konkurrieren nicht mit Lithium-Ionen-Batterien und Wasserstoff-Brennstoffzellen. Wir ergänzen die Leistung und senken die Kosten.“ Er ergänzt: „Unsere Ultrakondensatoren haben die vierfache Leistungsdichte von Tesla. Der klare Wettbewerbsvorteil wird nicht nur von unserem Blue-Chip-Kundenstamm bewiesen, der von deutschen Automobilen über führende Lkw-OEMs, Netzintegratoren bis hin zur Europäischen Weltraumorganisation reicht. Wir haben eine klare Roadmap, um unseren Wettbewerbsvorteil weiter zu steigern und sowohl die Energie als auch die Leistungsdichte unserer Produkte zu erhöhen.“  

Das Unternehmen hat in den letzten Monaten wichtige neue Kunden gewonnen, darunter einen weltweit führenden Hersteller von erneuerbaren Energien und einen führenden Wasserstoffbushersteller. Der gesamte kommerzielle Auftragsbestand beträgt derzeit über 150 Millionen Euro.   

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