Skeleton und Liofit profitieren von europäischem Batterie-Projekt

In Großröhrsdorf bei Dresden baut Skeleton Technologies seit 2017 eine hochmoderne Fertigung für Ultrakondensatoren auf, die im Automobil-, Industrie- und Windkraftsektor zum Einsatz kommen.
In Großröhrsdorf bei Dresden baut Skeleton Technologies seit 2017 eine hochmoderne Fertigung für Ultrakondensatoren auf, die im Automobil-, Industrie- und Windkraftsektor zum Einsatz kommen. (Foto: Skeleton9
27.01.2021 | Redaktion Autoland

Die Europäische Kommission hat gemäß den EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen ein Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) genehmigt, um Forschung und Innovation in der Wertschöpfungskette von Batterien zu unterstützen. Von dem von Deutschland koordinierten zweiten Batterie-IPCEI sollen auch Unternehmen in Sachsen profitieren.

Geplant sind finanzielle Unterstützungen für Skeleton Technologies und Liofit. Skeleton plant in Großröhrsdorf den Aufbau einer hochautomatisierten Produktionslinie für neuartige Ultrakondensatoren (UC) sowie den Aufbau einer Fertigung für UC/Batterie-Hybridspeichersysteme. Diese Systeme bieten Vorteile für Batterieanwendungen, in denen häufig kurze, aber intensive Lastspitzen auftreten (z. B. Gütertransport, Flurförderfahrzeuge oder Hybridfahrzeuge). Hier können Batterien entlastet, deren Größe bei gleicher Leistungsfähigkeit verringert und deren Lebensdauer deutlich erhöht werden.

Liofit wird einen innovativen und kosteneffizienten Zerlege- und Recyclingprozess für gebrauchte Fahrradakkus, der die kommerzielle Wiederverwendung intakter Komponenten ermöglicht, entwickeln. Die Schwerpunkte liegen auf der Optimierung von Zerlegungsmethoden für gebrauchte Akkus, der Weiterentwicklung von Testmethoden für die Batteriezellen und der Entwicklung von umweltgerechten und sicheren Entladeverfahren. Hierbei wird in Kamenz ansässige Unternehmen eng mit der TU Bergakademie Freiberg zusammenarbeiten. Darüber hinaus will Liofit das mechanische Recycling mit dem Aufbau einer Pilotanlage weiterentwickeln. Dies erfolgt mit einem innovativen Verwertungsansatz, der ein separates Erfassen sowohl der Elektrodenfolien (Kupfer, Aluminium) als auch der Schichtwerkstoffe auf den Elektroden ermöglicht.

Für beide Vorhaben werden finanzielle Mittel vom Bund und vom Freistaat Sachsen bereitgestellt. Dazu schließt das sächsische Wirtschaftsministerium eine Verwaltungsvereinbarung mit dem Bundeswirtschaftsministerium, die ab dem 1. Februar 2021 in Kraft treten soll. Sie sieht für den Zeitraum 2021 bis 2028 einen Finanzierungsbeitrag des Landes Sachsen von 30 Prozent, maximal jedoch rund 16,3 Millionen Euro, vor. Dies ermöglicht für die in der Lausitz durchgeführten Projekte eine Gesamtförderung von rund 54,3 Millionen Euro, heißt es in einer Pressemitteilung des sächsischen Wirtschaftsministeriums.

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