VW-Manager mahnen Ausbau der Ladeinfrastruktur an

Besuch im Fahrzeugwerk Zwickau: VW-Markenchef Ralf Brandstätter informiert Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) über die Transformation von Volkswagen zur Elektromobilität.
Besuch im Fahrzeugwerk Zwickau: VW-Markenchef Ralf Brandstätter informiert Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) über die Transformation von Volkswagen zur Elektromobilität. (Foto: Volkswagen)
07.06.2021 | Redaktion Autoland

Cem Özdemir, Vorsitzender des Bundestags-Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat das VW-Fahrzeugwerk Zwickau besucht. Der Politiker von Bündnis 90/Die Grünen diskutierte mit dem Management der Marke VW und von VW Sachsen die Verkehrs- und Energiewende und informierte sich über die erfolgreiche Transformation des sächsischen Standorts zum E-Autowerk.

Özdemir betonte, dass für die Erreichung der Klimaziele bis 2030 mindestens 15 Millionen E-Autos auf der Straße fahren müssen. Gleichzeitig gehen über 50 Prozent des Exports von deutschen Autos in Absatzmärkte, die den Ausstieg aus dem fossilen Verbrenner beschlossen oder zumindest geplant haben. „Der Umstieg auf E-Autos ist also Klima- und Standortfrage zugleich. Das Fahrzeugwerk in Zwickau ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie ein gesamter Standort vom Verbrenner auf elektrische Antriebe umgestellt werden kann. So geht Klimaschutz ‚Made in Germany‘.“

Ralf Brandstätter, CEO der Marke VW, mahnte angesichts der beschleunigten Elektrifizierung von Fahrzeugen die Erweiterung des Ladenetzes sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien an. Insgesamt plant Volkswagen, in diesem Jahr rund 300.000 Fahrzeuge auf MEB-Basis an Kunden auszuliefern. Hinzu kommen rund 150.000 Hybride.

Thomas Ulbrich, Vorstand Technische Entwicklung der Marke VW, informierte, dass mittelfristig alle ID-Modelle über die Fähigkeit des bidirektionalen Ladens verfügen. Damit kann die Batterie nicht nur einseitig geladen werden, sondern das Fahrzeug Energie auch wieder etwa in den Hauskreislauf Vehicle-to-Home oder später ins Stromnetz Vehicle-to-Grid ausspeisen. Fahrzeuge werden damit zu flexiblen Energiespeichern. Der Besitzer ist damit in der Lage, seine Energiekosten zu optimieren. Es gelte nun den regulatorischen Rahmen dafür über flexible Stromtarife zu schaffen, merkte Ulbrich im Gespräch an.

Bei der Elektro-Offensive legt Volkswagen auch bei den Auslieferungen an Kunden vor: In den ersten vier Monaten 2021 wurden trotz der Corona-bedingten Einschränkungen in vielen Märkten weltweit 50.300 vollelektrische Fahrzeuge ausgeliefert – ein Plus von 131 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Deutschland stand hier sogar ein Plus von 208 Prozent. Bei den Hybriden betrug mit 41.700 ausgelieferten PHEVs das weltweite Plus 213 Prozent, in Deutschland sogar 396 Prozent.

Zwickau spielt für den Systemwechsel in Richtung E-Mobilität eine Schlüsselrolle: Der Standort wird derzeit für 1,2 Milliarden Euro als erstes großes Fahrzeugwerk komplett auf die Fertigung von bald sechs Elektroautos umgebaut. Alle Umbauten werden in diesem Jahr planmäßig abgeschlossen. Im Sommer sollen rund 1400 Modelle arbeitstäglich auf der MEB-Plattform gefertigt werden.

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