Win-Win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen Schnellecke Logistics Sachsen: Den Wandel in punkto E-Mobilität, Digitalisierung und Demografie gemeinsam gestalten

Der Wandel hin zu E-Mobilität, Digitalisierung und Automatisierung macht vor der automobilen Intralogistik nicht Halt. Mitarbeiter der Schnellecke Logistics Sachsen GmbH werden für diese neuen Herausforderungen umfassend geschult – eine Win-Win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen.
Der Wandel hin zu E-Mobilität, Digitalisierung und Automatisierung macht vor der automobilen Intralogistik nicht Halt. Mitarbeiter der Schnellecke Logistics Sachsen GmbH werden für diese neuen Herausforderungen umfassend geschult. (Foto: Schnellecke)
01.08.2019 | Redaktion Autoland

Demografie und Digitalisierung erfordern Veränderungsbereitschaft bezüglich Personalgewinnung und -entwicklung sowie Prozess- und Arbeitsweltgestaltung in nahezu jedem Unternehmen. Für Zulieferer und Dienstleister rund um das Zwickauer VW-Werk kommt noch ein dritter Aspekt hinzu: die komplette Umstellung der Fertigung auf Elektromobilität.

Die Schnellecke Logistics Sachsen GmbH (SLS) in Glauchau ist von allen drei Faktoren betroffen. Das Unternehmen mit rund 800 Mitarbeitern agiert als Full-Service-Logistikdienstleister für VW Sachsen und montiert außerdem Achsen, die direkt nach Zwickau ans Band geliefert werden. Mit Auslaufen der Verbrennerfahrzeug-Produktion in 2020 endet der Montageauftrag für SLS. Die E-Achsen werden zukünftig konzernintern bei VW gefertigt. Während der Umbauphase wird außerdem die Produktion schrittweise zurückgefahren und damit auch das Volumen für Logistikprozesse. „Wir haben aktuell einen Personalüberhang. Diese Mitarbeiter wollen wir aber auf jeden Fall halten, denn mit Hochlauf der E-Fahrzeugproduktion ab 2020 werden diese gebraucht“, verdeutlicht SLS-Geschäftsführer Ralph Hoyer die Situation.

Bereits seit Ende 2016 befassen sich Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretung von SLS intensiv mit dem heute eingetretenen Wandel. Damals war zwar der Umbau von VW Zwickau zu einem reinen E-Mobilitäts-Werk noch nicht beschlossen, aber der Weg dorthin deutete sich an. „Wir haben gemeinsam einen Prozess angestoßen, der auf die Standortentwicklung und Beschäftigungssicherung im Unternehmen ausgerichtet ist“, sagt Betriebsratsvorsitzende Elke Merkel. Als vorrangige Ziele wurden der Ausbau der Innovationskompetenz und Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit, die Beschäftigungssicherung und sozialverträgliche Beschäftigungsmodelle sowie die Weiterentwicklung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber in einer Prozessvereinbarung festgeschrieben.

Qualifizierung als wesentliches Handlungsfeld

Ein wesentliches Handlungsfeld ist das Weiterbildungskonzept, das über kurzfristige Anpassungen deutlich hinausgeht und auf eine nachhaltige Personalentwicklung orientiert. Es zielt auf berufliche Qualifizierung, die jedem Einzelnen sowie dem Arbeitsmarkt in der Region insgesamt zugutekommt. Vor diesem Hintergrund hat SLS mit der Agentur für Arbeit Zwickau eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Auf Basis des seit 1. Januar 2019 geltenden Qualifizierungschancengesetzes kann die Weiterbildung von Mitarbeitern auch in Betrieben finanziell gefördert werden, die keinen KMU-Status haben.

SLS nutzt diese Möglichkeit, um z. B. bisherige Montagewerker zu Fachlageristen umzuschulen. Gemeinsam mit dem FAW-Ausbildungszentrum Zwickau werden fünf Teilqualifizierungsmodule mit verschiedenen logistischen Inhalten wie Wareneingang, Kommissionierung und Lagerhaltung angeboten, die jeweils einen theoretischen und einen praktischen Teil umfassen. Wer alle fünf Module erfolgreich absolviert, erwirbt den Facharbeiterabschluss.

lke Merkel, Elke Merkel, Betriebsratsvorsitzende und Ralph Hoyer, Geschäftsführer, Schnellecke Logistics Sachsen GmbH
Links: Elke Merkel, Betriebsratsvorsitzende der Schnellecke Logistics Sachsen GmbH: „Von unseren Mitarbeitern wird in den Zeiten der Veränderung, wie wir sie bis 2021 vor uns haben, vor allem Flexibilität gefordert. Wir freuen uns, dass unsere Kollegen bereit sind, sich weiterzubilden und sich danach neuen Aufgaben zu stellen.“

Rechts: Ralph Hoyer, Geschäftsführer der Schnellecke Logistics Sachsen GmbH: „Die Fachkräfte von Morgen werden nicht einfach geboren – sie müssen ausgebildet werden. Mit diesem Qualifizierungsangebot und der Bereitschaft, sich Neuem zu stellen, haben unsere Kollegen gute Voraussetzungen in dem sich ändernden Arbeitsumfeld.“

In diesem Jahr erhalten ca. 60 Beschäftigte des Unternehmens die Chance zu dieser beruflichen Qualifizierung. Eine erste Gruppe von ihnen hat das erste Modul bereits abgeschlossen. Sowohl die Ausbilder bei FAW als auch die Teilnehmer selbst sind des Lobes voll über das Qualifizierungskonzept. Alle Teilnehmer der ersten Gruppe wollen mindestens noch ein zweites Modul belegen.

„Das Qualifizierungsprogramm ist eine Win-Win-Situation. Wir haben nicht wenige Mitarbeiter, die als Quereinsteiger ohne bzw. mit einem branchenfremden Abschluss tätig sind. Sie erhalten das Rüstzeug für neue berufliche Aufgaben. Das Unternehmen erhöht die Zahl gut qualifizierter Arbeitskräfte, die es zur Bewältigung des technologischen Wandels dringend braucht“, sagt Geschäftsführer Ralph Hoyer. Er verweist darauf, dass die neuen Kompetenzen nicht zuletzt benötigt werden, um neue Technologien in der Logistik, die aus Digitalisierung und Automatisierung resultieren, sicher zu beherrschen.

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