Accumotive steigert Produktionskapazitäten

Accumotive steigert Produktionskapazität: Batterieproduktion bei der Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz. Die Fabrik setzt auf hochmoderne Anlagen und nutzt vielfältige Industrie 4.0-Technologien zur Fertigung von Antriebsbatterien für Modelle der Produkt- und Technologiemarke EQ.
Batterieproduktion bei der Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz. Die Fabrik setzt auf hochmoderne Anlagen und nutzt vielfältige Industrie 4.0-Technologien zur Fertigung von Antriebsbatterien für Modelle der Produkt- und Technologiemarke EQ. (Foto: Daimler)
27.05.2020 | Redaktion Autoland

Der Mercedes-Benz-Tochter Accumotive im sächsischen Kamenz kommt bei der Elektrooffensive des Autoherstellers eine besondere Rolle zu. Als Kompetenzzentrum für den globalen Batterie-Produktionsverbund fertigt sie Antriebsbatterien für elektrische und elektrifizierte Fahrzeuge. Nach Inbetriebnahme des zweiten Werks im Jahr 2018 steigert sie ihre Produktionskapazitäten und -volumina sukzessive, meldet Mercedes-Benz Cars.

Seit 2012 produziert die Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG Batterien für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und smart sowie für leichte Nutzfahrzeuge aus dem Daimler-Konzern. Im rund 50 Kilometer von Dresden entfernten Kamenz fertigt das Unternehmen in zwei Fabriken darüber hinaus auch Batterien für 48-Volt-Systeme. Accumotive verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Erfahrung bei der effizienten Fertigung hochkomplexer Batteriesysteme. Aufgrund der engen Vernetzung und einer konsequenten Digitalisierung der Produktionsprozesse profitieren alle sieben Standorte des globalen Mercedes-Benz Batterie-Produktionsverbunds von dieser Kompetenz. In Kürze nehmen weitere Standorte in Europa und den USA den Betrieb auf, um die weltweit benötigten Kapazitäten für die Fahrzeugproduktion sicherzustellen. „Mit mehr als zehn rein elektrischen EQ-Modellen und einer Vielzahl von Plug-in-Hybrid- und Hybrid-Fahrzeugen, deren Batteriesysteme wir hier in Kamenz und innerhalb unseres globalen Netzwerks produzieren, werden wir den elektrischen Anteil in unserem Fahrzeugportfolio schrittweise erhöhen und die weltweite Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeugen flexibel und effizient bedienen“, sagt Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz AG, Produktion und Supply Chain Management.

Mehr als eine halbe Million Batterien aus Sachsen

Seit Produktionsstart wurden in Kamenz weit mehr als eine halbe Millionen Batterien auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie produziert. Mit dem Ausbau des Standorts um eine zweite Fabrik und deren Inbetriebnahme im Jahr 2018 ging das Unternehmen einen wichtigen Schritt mit Blick auf seine Elektro-Offensive und erhöht schrittweise die Produktionskapazitäten. In der zweiten Fabrik werden u. a. Batteriesysteme für den Mercedes-Benz EQC hergestellt.

 „Mit der Werkserweiterung und dem sukzessiven Produktionshochlauf haben wir in Kamenz inzwischen die Fertigung so weit ausgebaut, dass wir in Kürze ein jährliches Produktionsvolumen von mehr als einer halben Millionen Lithium-Ionen-Batterien übertreffen – Tendenz steigend. Gemeinsam mit unseren Kollegen aus Forschung- und Entwicklung und einer Vielzahl von Partnern und Lieferanten auf der ganzen Welt stellen wir hier in Kamenz sicher, dass die Batterien für unsere elektrischen und elektrifizierten Fahrzeuge den hohen Mercedes-Benz Qualitätsstandards entsprechen. Zudem bereiten wir uns in Kamenz bereits auf die nächste EQ-Modellgeneration vor: Auch elektrische Varianten im Kompaktsegment stehen bereits in den Startlöchern“, so Jörg Burzer.

Hochmoderne Fertigung mit Industrie 4.0-Technologien

Kamenz verfügt über eine Produktions- und Logistikfläche von insgesamt 80.000 Quadratmetern. Die zweite Fabrik setzt auf hochmoderne Anlagen und nutzt vielfältige Industrie 4.0-Technologien. Sie wurde zudem von Beginn an als CO2-neutrale Fabrik konzipiert und nimmt damit im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele der Mercedes-Benz AG eine Vorreiterrolle ein: Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von zwei Megawatt versorgen in Verbindung mit Geothermie die Produktionsanlagen mit Energie. Das gesamte Gebäudedesign orientiert sich am Produktionsfluss und der Linienanordnung. Spezielle Montageeinrichtungen erleichtern den Mitarbeitern das Handling der zum Teil schweren Werkstücke unter ergonomischen Gesichtspunkten. Das Werk nutzt eine Vielzahl an Industrie-4.0-Technologien, wie beispielsweise die digitale Steuerung und Nachhaltung der Produktionssysteme. Diese garantiert unter anderem die vollständige Rückverfolgbarkeit jeder ausgelieferten Batterie und ihrer Komponenten inklusive all ihrer Fertigungsdaten. Am Standort Kamenz sind aktuell rund 1.300 Mitarbeiter beschäftigt.

Kamenz ist Blaupause für wachsenden Produktionsverbund

Mercedes-Benz investiert mehr als eine Milliarde Euro in den Aufbau eines globalen Batterie-Produktionsverbunds innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars. Dieser wird künftig aus neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten bestehen.

„Der Standort Kamenz ist einer der Pioniere der Batterieproduktion weltweit und in seiner Funktion als Kompetenzzentrum eine Art Blaupause für die Werke in unserem globalen Batterie-Produktionsverbund. Nach Kamenz, Bangkok und Peking wird der nächste Standort, der seine Batterieproduktion aufnimmt, in Kürze Jawor in Polen sein, gefolgt von Werken um Stuttgart sowie Tuscaloosa in den USA. Jedes neue Werk profitiert von den Erfahrungen der anderen Werke. Unser Batterie-Produktionsverbund ist für die Mobilität der Zukunft gut aufgestellt“, so Jörg Burzer.

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