Alarmsignale aus der Zulieferindustrie

Die Automobilzulieferindustrie aus Sachsen und Thüringen sendet nach rund zehn Wochen Corona-Lockdown unmissverständliche Alarmsignale.
Die Automobilzulieferindustrie aus Sachsen und Thüringen sendet nach rund zehn Wochen Corona-Lockdown unmissverständliche Alarmsignale. (Foto: Gerd Altmann by Pixabay)
26.05.2020 | Redaktion Autoland

Produktions- und Umsatzausfälle im hohen zweistelligen Bereich, einen drohenden Beschäftigungsabbau sowie ein akutes Insolvenzrisiko signalisieren Automobilzuliefer-Unternehmen aus Sachsen und Thüringen laut aktueller Umfragen der Partnernetzwerke AMZ Sachsen und at automotive thüringen.

Rund 30 Prozent der befragten Unternehmen in Sachsen sowie über 50 Prozent in Thüringen mussten im März/April 2020 Umsatzeinbußen zwischen 40 und 80 Prozent gegenüber den für diesen Zeitraum geplanten Werten hinnehmen. Die Firmen sehen keine Anzeichen für eine schnelle Erholung. Eine Produktion wie in Vor-Corona-Zeiten erwarten 45 Prozent der sächsische Zulieferer erst in einem Zeitraum von mehr als einem Jahr. In Thüringen sind es 60 Prozent der Befragten.

In Sachsen rechnen 55 Prozent der Firmen 2020 mit einer rückläufigen Beschäftigungsentwicklung. In Thüringen befürchten 75 Prozent der Unternehmen einen Abbau von Arbeitsplätzen. 43 Prozent der sächsischen Zulieferer schätzen das Risiko einer akuten wirtschaftlichen Notlage noch in diesem bzw. im folgenden Jahr als hoch ein, elf Prozent sogar als sehr hoch. 40 Prozent der Unternehmen aus Thüringen haben Sorge, dass sie 2020/21 in eine wirtschaftliche Notlage geraten, mit erheblichen Risiken für den Fortbestand der Betriebe.

Auto-Kaufprämie nur bedingt sinnvoll

Um die düsteren Perspektiven zu milden und die Nachfrage anzukurbeln, sehen die Zulieferer eine Kaufprämie Automobil nur bedingt als sinnvoll an. Vielmehr bedarf es zur Ausgestaltung von Konjunkturimpulsen alternativer Instrumente wie Unterstützung bei Investitionen sowie Forschung und Entwicklung, ebenso bei der Regionalisierung von Wertschöpfungsketten.

An der Umfrage beteiligten sich 109 der 160 AMZ-Netzwerk-Mitglieder sowie 80 von 190 Unternehmen, die seitens des at befragt wurden. Die Details zur AMZ-Umfrage sind hier zu finden, die zur at-Umfrage hier

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