Sächsische Universitäten planen Energie-Großforschungszentrum

Den Strukturwandel in der Lausitz von einer Kohleregion hin zum Impulsgeber für eine nachhaltige Energiewirtschaft wollen die sächsischen Technischen Universitäten mit einem Energie-Großforschungszentrum mitgestalten.
Den Strukturwandel in der Lausitz von einer Kohleregion hin zum Impulsgeber für eine nachhaltige Energiewirtschaft wollen die sächsischen Technischen Universitäten mit einem Energie-Großforschungszentrum mitgestalten. (Foto: Hartmut Rauhut)
03.05.2021 | Redaktion Autoland

Die Technischen Universitäten in Chemnitz, Dresden und Freiberg wollen im Verbund ein Großforschungszentrum des Bundes in der Energieregion Lausitz aufbauen, damit wesentliche Impulse für eine künftige Energiewirtschaft geben und auf diese Weise den Strukturwandel in der Region nachhaltig gestalten.

Ende April 2021 haben die Partner ihr gemeinsames Konzept für das Großforschungszentrum für Zukunftsenergien (GFZ ZE) in der Lausitz im Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ des Bundesforschungsministeriums und des Freistaats Sachsen eingereicht. Dieser Wettbewerb richtet sich an herausragende Wissenschaftler und soll dazu dienen, die thematische Ausrichtung und den genauen Standort von zwei neuen Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier festzulegen. In Abhängigkeit vom wissenschaftlichen Erfolg dieser neuen Einrichtungen wird mittelfristig eine jährliche institutionelle Förderung von jeweils bis zu 170 Millionen Euro im Rahmen des „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ angestrebt.

Allianz der drei sächsischen Technischen Universitäten

Im GFZ ZE in der Lausitz wollen die drei sächsischen Technischen Universitäten ihre wissenschaftliche Exzellenz sowie energietechnische Erfahrung und Expertise in den Bereichen „Energiebereitstellung“, „Energietransport/-speicherung“ und „Energieanwendung“ nachhaltig bündeln. Neben regenerativen Energieträgern wie Wind-, Wasser- und Solarenergie hat dabei auch Wasserstoff eine strategische Bedeutung. Dieser dient sowohl als sekundärer chemischer Energieträger als auch als Ressource für die Herstellung weiterer industrieller Grundstoffe, zum Beispiel in der Stahlindustrie oder bei der e-Fuel-Erzeugung. Folgerichtig haben die drei Universitäten vor wenigen Wochen eine noch engere Kooperation vereinbart, welche die synergetische Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien zum Ziel hat.

Breiter Forschungsansatz und gefestigte Partnerschaften

Der Universitäts-Allianz kommen insbesondere die bereits gefestigten Partnerschaften untereinander sowie mit der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zugute.  So wird unter anderem an der TU Chemnitz im Verbund mit Unternehmen wie Vitesco Technologies und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU bereits seit Jahren intensiv an der Wasserstoffbrennstoffzellen-Technologie geforscht. Im Falle der TU Dresden fließt die wissenschaftliche Exzellenz aus dem Forschungsverbund DRESDEN-concept insbesondere zu den Themen „Dynamiken komplexer Netze“, „Systemintegrierte Energiespeichersysteme“ und „Thermomanagement“ mit ein. Die TU Bergakademie Freiberg fügt ihre Kompetenz im Bereich der Energieinfrastruktur und der industriellen Nutzung von Wasserstoff hinzu. Darüber hinaus wollen die Partner bereits bestehenden Synergien und Strukturen aus Forschung, praxisorientierter Anwendung und Transfer effizient zur Weiterentwicklung von Zukunftsenergien aus interdisziplinärer Sicht nutzen.

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