Wieviel digitales Lernen braucht der Mittelstand? Thementag des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Chemnitz beim Volkswagen Bildungsinstitut

Das Volkswagen Bildungsinstitut nutzt digitale Methoden u. a. zum Erwerb von Fähigkeiten für Montageaufgaben im Karosseriebau
Das Volkswagen Bildungsinstitut nutzt digitale Methoden u. a. zum Erwerb von Fähigkeiten für Montageaufgaben im Karosseriebau. (Foto: Volkswagen Bildungsinstitut)
19.07.2018 | Redaktion Autoland

Anregungen für die Arbeit im eigenen Unternehmen zu vermitteln, war Ziel des Thementages „Umschalten im Kopf – Wieviel digitales Lernen braucht der Mittelstand?“ Ende Juni 2018 bei der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH (VW-BI) in Zwickau. Die Veranstaltung richtete das Team des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Chemnitz aus.

Die Teilnehmer erlebten, wie das Institut bereits digitale Mittel nutzt, um Menschen für den durch Digitalisierung und Automatisierung geprägten Wandel in der Arbeitswelt fit zu machen. Im Labor für Fachinformatik werden Sensorik- und Aktorikthemen gelehrt. Die Auszubildenden haben dafür Mini-Fahrzeuge als Technologieträger gebaut, u. a. mit additiv gefertigten Teilen aus 3D-Druckern, die ebenfalls im Labor zur Verfügung stehen. Die Interaktion zwischen Mensch und Roboter wird erprobt. Mittels Datenbrille werden an einem Lernträger Fähigkeiten für die Karosseriemontage trainiert. Virtuelles Lernen wird ebenso für das Schweißen angeboten. Aus- und Weiterzubildende werden digital durch das Programm geführt und können selbstständig ihre Fertigkeiten ausprägen, ohne Hemmungen vor Fehlern zu haben, wie sie nicht selten beim Training an realen Objekten auftreten. Diese und weitere Angebote auf dem Weg zum digitalen Selbstlerncampus mit Erlebniswelt zeigte Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer des Bildungsinstituts, auf.

Vermittelt werden ebenso Kenntnisse für die Interaktion zwischen Mensch und Roboter.

Vermittelt werden ebenso Kenntnisse für die Interaktion zwischen Mensch und Roboter. (Foto: Volkswagen Bildungsinstitut)

Wesentlich sei, mit einer Vorschau von fünf bis zehn Jahren zu wissen, wo künftige Innovationen liegen und welche Kompetenzentwicklung dafür notwendig ist, verwies Dr. Naduschewski auf ein grundlegendes unternehmerisches Vorgehen. Das Institut werde in zehn Jahren sicher ganz andere Kurse anbieten als heute. Manches muss auch mit Risiko vorangetrieben werden. Mit Blick auf die zukünftige Mobilitätsentwicklung hat das VW-BI bereits vor drei Jahren mit dem Aufbau eines Labors für Hochvolttechnik begonnen, das als einzige Einrichtung in Sachsen geprüfte Elektrofachkräfte für diese Technik mit IHK-Zertifikat ausbildet.

Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH, zeigte auf, wie die Einrichtung die Herausforderung Digitalisierung für eine zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung nutzt.

Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH, zeigte auf, wie die Einrichtung die Herausforderung Digitalisierung für eine zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung nutzt. (Foto: Ina Reichel)

Digitale Mittel helfen auch bei der Bewältigung von Aufgaben, die in jedem Unternehmen, egal welcher Branche und Größe, anstehen. Dazu gehört die Bewahrung von Wissen beim Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter. Es zu sichern, zu teilen und auszubauen, ist ein wesentliches Element der Personalarbeit. Auch eine unternehmerische Vorschau darauf, welche Qualifikationen zukünftig gebraucht werden und sich langfristig darauf vorzubereiten, zählt dazu.

www.vw-bi.de
www.betrieb-machen.de

Alle Artikel E-Mail Xing