Allererster ID.3 steht im Horch Museum

Allererster ID.3 steht im Horch Museum
Der allererste ID.3 kommt als Dauerleihgabe ins Horch Museum Zwickau. Direktor Thomas Stebich erhält den Schlüssel von Karen Kutzner, Geschäftsführerin Finanz & Controlling bei Volkswagen Sachsen. Links im Bild die Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt, weiterhin Robert Pahlow (4. v. l.), Christian Ehrler (3. v. r.), Ingo Stöhr (r.) sowie weitere Mitarbeiter des Vorserien-Teams. Foto: Frank Reichel
19.07.2022 | Redaktion Autoland

Ende Juli hat das 333.333. E-Fahrzeug die Bänder von Volkswagen Sachsen verlassen. Auch das allererste E-Auto aus Zwickau fand jetzt ein neues Zuhause. Der Vorserien-ID.3 mit der Fahrzeugidentifikationsnummer 000001 steht als Dauerleihgabe im August Horch Museum Zwickau.

Der Platz im Museum für den Neuzugang war schnell gefunden. Der ID.3 schließt als letztes Großexponat den Rundgang ab. Das passt thematisch, denn mit dem Fahrzeug wird das jüngste Kapitel der traditionsreichen Zwickauer Fahrzeugbauhistorie aufgeschlagen, wie Museumsdirektor Thomas Stebich betont.

In Zwickau die technologische Wende geschafft

Karen Kutzner, 1989/90 Mitarbeiterin im VEB Sachsenring und heute Geschäftsführerin Finanz & Controlling bei Volkswagen Sachsen, betont den Stolz der sächsischen VW-Werker, die die technologische Wende vom Verbrenner zur Elektromobilität geschafft und Zwickau zum ersten Volumenhersteller für E-Autos gemacht haben.

Robert Pahlow kam im August 2018 als Anlaufmanager für die insgesamt sechs E-Modelle in die Fahrzeugfertigung der Muldestadt. Zum Jahresende 2018 stand der ID.3 Nummer 1 in der Pilothalle. Ein rund 30-köpfiges Team hat das Auto in vier Wochen in Handarbeit aufgebaut. Schon damals sei die Idee entstanden, das Fahrzeug später ins Museum zu stellen und die Anfänge der E-Mobilität zu zeigen, so Pahlow.

Die Prüfung für die Serienfertigung

Zum Aufbau-Team gehörten Christian Ehrler und Ingo Stöhr. Erfahrungen sammeln, ein Gefühl dafür bekommen, ob man E-Mobilität kann und diese sich durchsetzen wird, sind damals Beweggründe gewesen, das Fahrzeug über Weihnachten auf die Räder zu stellen, selbstverständlich unter strengster Geheimhaltung. Zum Einsatz kamen Vorserienteile, aber auch Teile aus anderen Fahrzeugprojekten sowie speziell angefertigte Umfänge aus dem 3D-Drucker. Hierbei galt es, einiges an Improvisation an den Tag zu legen. Wichtig war die Prüfung, ob die konstruierten Teile passen, die Reihenfolge beim Verbau stimmt und welche Werkzeuge für eine Serienproduktion nötig sind. Gefahren ist der ID.3 Nummer 1 jedoch nicht. Sein Kilometerstand zeigt nach wie vor 0. Auch weist er keine finale Lackierung auf, sondern hat lediglich die schützende Kathodische Tauchlackierung (KTL) erhalten.

Leistungsfähigstes E-Auto-Werk von VW in Europa

Das sieht bei den Serienfahrzeugen natürlich anders aus. Ein knappes Jahr später begann deren Ära. Am 4. November 2019 rollte mit dem ersten ID.3 zugleich auch das erste Fahrzeug auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) in Zwickau vom Band. Mittlerweile ist die Transformation des Standortes abgeschlossen. Heute produzieren die Werker sechs Modelle von drei Marken – neben dem VW ID.3, ID.4 und ID.5 den Audi Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron sowie den Cupra Born. Die Kapazität liegt bei jährlich mehr als 300.000 Fahrzeugen. Damit ist Zwickau der leistungsfähigste E-Produktionsstandort von Volkswagen in Europa.

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